Zum Auftakt einer mit Konjunkturdaten vollgepackten Woche zeigen sich die Aktienanleger am Montag tendenziell optimistisch. Der deutsche Leitindex Dax notiert zur Mittagszeit 0,4% fester bei 19.981 Punkten. Der Euro Stoxx 50 Index rückt zu dieser Zeit um 0,8% auf 4.908 Zähler vor. Nach der nachrichtlichen Flaute zum Jahresende warten die Investoren auf eine Reihe von Veröffentlichungen in dieser Woche, die unter anderem Hinweise auf die nächsten Zinsschritte der internationalen Notenbanken geben sollen.

Negative Signale für die Wirtschaft kamen am Montag von der Europäischen Zentralbank (EZB). Das Wachstum der Beschäftigung in der Eurozone wird sich laut einer EZB-Studie womöglich abschwächen. „Die Ergebnisse der jüngsten Erhebung für das dritte Quartal 2024 legen nahe, dass die Unternehmen mit einer weiteren Verlangsamung ihres Beschäftigungszuwachses gerechnet haben“, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Untersuchung der EZB, die in ihrem nächsten Wirtschaftsbericht erscheinen soll. Firmen in der 20-Länder-Gemeinschaft werden quartalsweise zu ihren Erwartungen hinsichtlich der Beschäftigungsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten befragt. Die in der Erhebung ermittelten Erwartungen zur Beschäftigung lagen laut EZB im Durchschnitt bei einem Zuwachs von 1%. Noch im zweiten Quartal sei im Schnitt mit 1,3% gerechnet worden. „Unter allen Sektoren bleiben die Erwartungen zum Wachstum der Beschäftigung bei den Dienstleistern am höchsten und im Industriesektor am niedrigsten,“ so die Autoren der Studie. Diese Perspektiven könnten nach Ansicht von Marktakteuren Zinssenkungen seitens der EZB begünstigen. Die zehnjährige Bundrendite war zum Wochenauftakt vor diesem Hintergrund trotzdem nur wenig bewegt. Sie liegt zur Mittagszeit bei 2,45% nach 2,43% am vergangenen Freitag.

Im Blick haben die Anleger an den europäischen Aktienmärkten den Chipsektor. Die jüngsten Investitionspläne von Microsoft sorgen für starke Kursgewinne im europäischen Chipsektor. Die Titel von Infineon legen 5,3% zu. Bei ASML sind es 4,3%. STMicroelectronics springen um 3,8% in die Höhe. Damit hieven die Titel den europäischen Technologie-Branchenindex um fast 2,7% nach oben. Microsoft will im laufenden Geschäftsjahr 2025 etwa 80 Mrd. Dollar in den Bau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) investieren. Das schrieb Microsoft-Vizepräsident Brad Smith in einem Blogeintrag am Freitag. „Die Nachfrage der großen US-Tech-Unternehmen nach KI-Funktionalitäten ist derzeit unersättlich. Daher muss man davon ausgehen, dass die Nachfrage nach Halbleiterchips auch 2025 extrem stark sein wird“, sagt Susannah Streeter, Managerin bei der Investitionsgesellschaft Hargreaves Lansdown.