Der Dax hat zu Wochenbeginn zwar einen Gewinn verzeichnet, nach der Veröffentlichung ungünstig ausgefallener Inflationsdaten jedoch einen Teil seines Anstiegs vom Vormittag zunächst wieder aufgeben müssen. Der deutsche Leitindex kletterte im Tagesverlauf bis auf 14589 Punkte. Den Handel beendete er mit einem Anstieg von 0,8% auf 14576 Zähler. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,4% auf 3689 Punkte.

Im Mai lagen die Verbraucherpreise um 7,9% über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. Damit liegt die Inflation schon den dritten Monat in Folge über der Marke von 7%. Aktuell hatten Ökonomen gemäß der Konsensschätzung mit einem Anstieg um 7,6% gerechnet, der nun noch leicht übertroffen worden ist. Nach Ansicht von Analysten ist die nach wie vor aus dem Ruder laufende hohe Geldentwertung auf die Auswirkungen der westlichen Sanktionen gegen Russland, aber auch auf den Lockdown in China sowie die globalen Lieferkettenprobleme zurückzuführen. Gestützt habe den Aktienmarkt am Montag allerdings, dass ein Ende des Lockdowns in Schanghai nun absehbar sei.

Im Dax zeigten sich Siemens fest mit einem Kursanstieg von 2,4% auf 124,82 Euro. Der Konzern hat nach eigenen Angaben den größten Auftrag seiner Unternehmensgeschichte erhalten. In Ägypten soll der Konzern mit zwei Partnern ein Netz für Hochgeschwindigkeitszüge mit einer Länge von 2000 km bauen. Auf Siemens entfällt dabei ein Auftragsvolumen von 8,1 Mrd. Euro. Siemens verzeichnete zuletzt eine Auftragsflut. Mit Blick auf die Belastungen durch die Aufgabe des Russlandgeschäfts zeigt sich der Vorstand allerdings zurückhaltend, die bisherigen Jahresziele wurden zuletzt lediglich bestätigt. Anfang Januar erreichte die Aktie mit fast 158 Euro ein Rekordniveau. Danach ging es allerdings wieder abwärts.

Schwach zeigten sich hingegen Deutsche Börse mit einem Minus von 2,3% auf 159,95 Euro. Die Analysten der amerikanischen Investmentbank Jefferies sprachen von einem Rückgang der Handelsvolumina im zweiten Quartal. Vor fünf Wochen hatte die Aktie fast schon wieder ihr Rekordhoch von rund 170 Euro vom Juli 2020 erreicht.

In den Reihen der Nebenwerte erwiesen sich Shop Apotheke als fest mit einem Aufschlag von 4,5% auf 101,55 Euro. Die Aktie setzt damit ihren Höhenflug fort. Binnen eines Monats hat sich der Titel um rund 20% verteuert. Anleger spekulieren auf die baldige Einführung eines E-Rezepts für Arzneimittel, das den Online-Apotheken nach Ansicht von Analysten ihr Geschäft deutlich erleichtern würde.

Unter Druck gerieten in Paris die Titel des französischen Pharmakonzerns Sanofi. Sie gaben um 2,3% auf 100,08 Euro nach. In den USA hat es einen Rückschlag für die Potenzpille Cialis gegeben. Die amerikanische Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA) hat eine Studie auf Eis gelegt, deren Ziel eine Aufhebung der Verschreibungspflicht für das Medikament sein sollte. Ein solcher Schritt sei ungewöhnlich, sagten Branchenkenner.