Bondrenditen erneut auf Kletterpartie
Die Kletterpartie der Renditen an den europäischen Staatsanleihemärkten hat sich am Dienstag fortgesetzt. So stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe mit 2,71% auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2011 und lag im späten Geschäft 4,5 Stellen über dem letzten Stand vom Vortag bei 2,63%. Die zweijährige Rendite stieg bis auf 3,19% und damit auf das höchste Niveau seit 2008. Zuletzt lag sie 5,5 Stellen über Vortagesniveau bei 3,12%. Die Zinssorgen wurden durch Inflationsdaten geschürt. In Frankreich ist die Jahresteuerung von Januar auf Februar überraschend von 7% auf 7,2% gestiegen, in Spanien lag die Inflation bei 6,1% nach 5,9%, während der Konsens laut Reuters 5,7% erwartet hatte.
Bei der Aufstockung seiner Schatzanweisung musste der Bund deutlich tiefer in die Tasche greifen als bei der Erstauflage des Titels am 31. Januar. Die Durchschnittsrendite lag mit 3,14% exakt 50 Basispunkte (BP) über dem Ergebnis bei der Erstemission. Die Nachfrage war sehr gut. Bei einem Volumen von 6 Mrd. reichten 29 Mitglieder der Bietergruppe Bundesemissionen Gebote für rund 9,5 Mrd. Euro ein. Zugeteilt wurden 4,9 Mrd. Euro, 1,1 Mrd. Euro wurden für die Marktpflege einbehalten. Das Gebots-Deckungs-Verhältnis betrug 1,9 nach 1,1 bei der Vorgängeremission.
Auf eine sehr starke Nachfrage stieß die 2 Mrd. schwere 50-jährige 3,4-%-Anleihe des Landes Nordrhein-Westfalen. Hierfür gingen Orders für mehr als 6 Mrd. Euro ein. Nach einer Vorgabe um 106 BP wurde das Papier zu 104 BP über der Swap-Mitte platziert. BASF nahm über sechs-, neun- und zwölfjährige Titel insgesamt 1,5 Mrd. Euro auf. Für das Angebot wurden Orders für mehr als 3,1 Mrd. Euro abgegeben. Der sechsjährige Titel wurde nach ersten Indikationen um 80 BP zu 75 BP über der Swap-Mitte untergebracht.