Crash der Immobilien-Titel
wrü Frankfurt
An den europäischen Aktienmärkten ist die Stimmung zur Wochenmitte gedämpft geblieben. Die im September mit 8,5% gegenüber Vorjahr gestiegenen US-Erzeugerpreise lagen mit diesen Werten über den Erwartungen und zeigen, dass die Inflationsraten nach wie vor sehr hoch sind, und wohl zunächst auch noch hoch bleiben dürften. Der Dax ermäßigte sich um 0,4% auf 12172 Punkte. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,3% auf 3332 Zähler.
Vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Zinsen und der Anspannungen im Immobilienmarkt kam es bei den Immobilienaktien zu massiven Einbrüchen. Marktteilnehmer sprachen von einem Ausverkauf. TAG Immobilien wurden von BNP Paribas auf „Underperform“ herabgestuft und verloren 13,1% auf 5,99 Euro. Instone Real Estate brachen 14,1% auf 5,75 Euro ein. Vonovia und LEG Immobilien gaben um 5,5% auf 19,20 Euro bzw. um 6,3% auf 54,16 Euro ab. Die Analysten von Goldman Sachs haben ihre Kursziele für mehrere Immobilienaktien gekürzt. Auch die Prognosen anderer Häuser werden angesichts steigender Kapitalkosten zunehmend vorsichtiger gegenüber Immobilienaktien.
Im Dax legten Symrise 0,7% auf 97,24 Euro und Covestro 1,6% auf 32,60 Euro zu. Bei BASF fielen Umsatz, Ebit vor Sondereinflüssen und Ebit im dritten Quartal etwas besser als von den Analysten erwartet aus. Zudem bleibt der Ausblick für das Gesamtjahr 2022 unverändert. Daraufhin gewann die Aktie 1,6% auf 42,14 Euro.
Hingegen enttäuschte Medizintechnikhersteller Philips mit den vorgelegten Quartalszahlen nebst Wertberichtigungen. Philips verloren auf Xetra 12,7% auf 13,62 Euro. Dies traf auch die Aktie von Siemens Healthineers, die sich um 4,8% auf 42,82 Euro ermäßigte.
Hingegen überraschte Cropenergies mit einem Rekordumsatz für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (1. Juni bis 31. August). Zudem hat der Hersteller von erneuerbarem Ethanol das Ebitda im Quartal verdreifacht. Daraufhin gewann die Aktie 9,8% auf 13,40 Euro.
Von guten Zahlen profitierten auch Gerresheimer, die im dritten Quartal ein zweistelliges Umsatz- und Ergebniswachstum erreichten. Die Aktie des Verpackungsspezialisten gewann 2,7% auf 55,45 Euro.
Hingegen litt die Aktie des Stahlhändlers Klöckner & Co unter einer Gewinnwarnung und einer Anpassung der Prognose für das Gesamtjahr 2022. Der Titel verlor 7,7% auf 6,93 Euro. Darüber hinaus kam es erneut bei mehreren Titeln aus der zweiten Reihe zu größeren Kursverlusten. So büßten K+S 5,8% auf 19,88 Euro und Fielmann 6,2% auf 27,86 Euro ein.