Dax-Anleger gehen in die Defensive – Sichere Häfen sind gefragt
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt gehen die Anleger am Dienstag zur Mittagszeit weiterhin in die Defensive und neigen zu Abgaben. Das drückt die Notierungen. Der Dax liegt aktuell bei 18.971 Zählern und damit 1,1% im Minusbereich. Der Euro Stoxx 50 Index gibt ebenfalls nach und notiert mittags mit 4.731 Zählern 1,2% tiefer als am Vortag. Der deutsche Leitindex gilt unter Marktteilnehmern als angeschlagen.
Zugegriffen wird dagegen bei Rheinmetall, nachdem der Düsseldorfer Rüstungskonzern sich vor Investoren zuversichtlich über die Wachstumsaussichten geäußert hat. Die Titel liegen am Mittag in einem schwachen Marktumfeld 3,2% im Plus. Angesichts der zunehmenden Aufrüstung der Nato-Staaten sieht der Vorstand bis 2027 das Potenzial für einen Umsatz von 20 Mrd. Euro und für eine Rendite von 18%.
Gefragt sind am Dienstag auch sichere Assets. Die Furcht vor einer weiteren Eskalation im Krieg in der Ukraine treibt Investoren in die sicheren Häfen wie Staatsanleihen und Gold. Die zehnjährige Bundrendite liegt aktuell bei 2,31% nach 2,37% am Vorabend. Das Tagestief liegt mit 2,27% aber noch ein Stückchen tiefer. Angesteuert wird aber auch das Krisenmetall Gold. Die Feinunze kostet aktuell 2.635 Dollar und damit 0,9% mehr als am Vortag. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die aktualisierte Atomdoktrin unterzeichnet und heizte damit die Sorgen an. Darin heißt es, dass Russland im Falle eines konventionellen Raketenangriffs, der mit Unterstützung einer Atommacht vorgenommen wird, selbst den Einsatz von Atomwaffen in Betracht ziehen kann. Aber auch die Kursverluste an den Aktienmärkten lassen die Anleger bei den sicheren Bundesanleihen zugreifen, so dass der Renditeabstieg auch von dieser Seite begünstigt wird.
Im Blick haben die Anleger auch die Entwicklung der Inflation. Steigende Preise für Lebensmittel und nicht mehr so stark fallende Energiekosten befeuerten die Inflation in der Eurozone im Oktober. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um 2% im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag eine frühere Schätzung bestätigte. Im September hatte die Teuerungsrate noch 1,7% betragen. Der aktuelle Wert entspricht nun exakt der von der Europäischen Zentralbank (EZB) angepeilten Marke, die den Währungshütern als ideal für den Währungsraum gilt.