Dax bleibt auf Rekordkurs
Märkte am Mittag
Dax bleibt auf Rekordkurs
Der Dax hat am Dienstag seinen Rekordlauf fortgesetzt. Der deutsche Leitindex gewann bis zur Mittagszeit 0,2% auf 19.539 Punkte. Am Morgen hatte er mit knapp 19.634 Zählern den bisher höchsten Stand in seiner Geschichte erklommen. Der MDax zeigte sich zuletzt unverändert bei 26.895 Punkten, während der Euro Stoxx 50 nachgab.
Der Schwung, den der deutsche Leitindex auf seinem Weg in Richtung 20.000 Punkte am Morgen noch hatte, ließ bis zur Mittagszeit aber spürbar nach. Am Markt wurde vor allem darauf verwiesen, dass die USA erwägen, im Interesse der nationalen Sicherheit den Verkauf modernster KI-Chips an bestimmte Länder zu begrenzen. Das belaste die Stimmung für die Aktien von KI-Liebling Nvidia oder auch von AMD und wirke sich auch auf die Börsenstimmung im Allgemeinen aus, sagte ein Händler.
ZEW-Umfrage ohne neue Enttäuschungen
Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten hellten sich dagegen im Oktober etwas deutlicher als erwartet auf. In den drei Monaten zuvor war der ZEW-Indikator deutlich gefallen. Die Lageeinschätzung bleibe zwar weiterhin fast so schlecht wie in den tiefen Rezessionen von 2009 oder 2020, dennoch bietet „die ZEW-Umfrage diesmal keine Hiobsbotschaften“, wie Deutschland-Chefvolkswirt Robin Winkler von der Deutschen Bank sagte.
Ansonsten blicken die Anleger bereits in Richtung der am Donnerstag anstehenden Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Aussicht auf üppig vorhandene Liquidität durch eine weitere Lockerung der Geldpolitik sowohl in der Eurozone als auch in den USA hält die investierten Anleger laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets bei der Stange. Skeptiker indes seien so immer wieder neu gezwungen, „auf den fahrenden Zug aufzuspringen“.
Deutsche Bank am Index-Ende
Bevor im weiteren Tagesverlauf die nächsten US-Banken mit Quartalszahlen auf der Agenda stehen, darunter das Schwergewicht Goldman Sachs, ging es für den deutschen Bankenprimus am Dax-Ende abwärts. Das Papier der Deutschen Bank litt mit einem Abschlag von 2,3% unter einer Aktienplatzierung. In einem beschleunigten Verfahren hatte Goldman einen 0,8-prozentigen Anteil des Finanzinstituts zu 16,01 Euro je Aktie für einen ungenannten Investor verkauft.
Beiersdorf verloren 0,9%. Der US-Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty warnte ähnlich wie seine Konkurrenten vor schwachen Kosmetikverkäufen, was die Aktie im nachbörslichen US-Handel deutlich belastet hatte.
Zalando, von der Baader Bank abgestuft von „Buy“ auf „Add“, gaben um 1,2% nach. Analyst Volker Bosse verwies auf die zwar guten vorläufigen Quartalszahlen des Online-Modehändlers, aber den zugleich auch starken Kursanstieg der Aktie seit Jahresbeginn.
Nagarro-Papiere brechen ein
Die Papiere des Zulieferers der Chipindustrie Aixtron profitierten mit plus 2,5% von Aussagen des Kunden Wolfspeed und machten damit Hoffnung auf eine bessere Auftragslage für das MDax-Unternehmen.
Im SDax brachen die Anteile des IT-Dienstleisters Nagarro nach gesenktem Umsatzziel für das Gesamtjahr unterdessen um etwas mehr als 10% ein.
Am Rohstoffmarkt haben die Ölpreise am Dienstag ihre Talfahrt fortgesetzt. Bis zum späten Vormittag haben sie die deutlichen Kursverluste aus dem frühen Handel weiter ausgeweitet. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember fiel am späten Vormittag um 3,74 Dollar auf 73,72 Dollar. Anfang vergangener Woche hatte ein Barrel der Sorte Brent noch zeitweise mehr als 80 Dollar gekostet. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Auslieferung im November gab ebenfalls weiter deutlich nach. Die Notierung fiel um 3,69 Dollar auf 70,14 Dollar. Nach Informationen der „Washington Post“ will Israel beim geplanten Vergeltungsschlag gegen den Iran keine Atom- und Ölanlagen angreifen.