Finanzmärkte

Dax erholt sich leicht

Europas Aktienmärkte haben sich zum Wochenende in geringem Umfang von den Rückschlägen der Vortage erholt. Die Ölpreise standen dagegen aufgrund von Konjunktursorgen unter Druck.

Dax erholt sich leicht

kjo Frankfurt

Zum großen Verfallstag an den Terminbörsen sind die Anleger nach den jüngsten Kursverlusten mit Vorsicht wieder in die europäischen Aktienmärkte eingestiegen. Der Dax gewann am Freitag 0,7% auf 13126 Punkte, der Euro Stoxx 50 legte um 0,3% auf 3438 Zähler zu. Analysten warnten aber vor weiteren Kursrückschlägen. Ein finaler Ausverkauf, der durch eine rasante Talfahrt bei stark erhöhten Handelsvolumina geprägt werde, stehe noch aus.

Die US-Börsen notierten im frühen Handel in New York uneinheitlich. Marktteilnehmer befürchten weiterhin, dass die aggressiven Zinserhöhungen der Federal Reserve zu erheblichen Belastungen für die Konjunktur führen. Akteure vertreten sogar durchaus die Einschätzung dass das Risiko einer Rezession derzeit zunehme, während das Ziel einer weichen Landung, die von der US-Notenbank angestrebt wird, wohl eher verfehlt werde.

Die anhaltenden Konjunktursorgen setzten auch die Ölnotierungen unter Druck. Für ein Barrel der führenden Nordseesorte Brent Crude wurden bis zu 5,4% weniger bezahlt. Der Preis war bei 113,32 Dollar. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate fiel um 6,3% auf 110,21 Dollar. Industriemetalle wie Kupfer oder Zink verbilligten sich ebenfalls. Akteure gehen davon aus, dass der Kursrutsch sowohl bei Metallen als auch bei Aktien sowie Bonds noch nicht überstanden ist. In den kommenden Tagen könne es zu weiteren Rückgängen kommen.

Der Gaspreis am niederländischen Handelspunkt TTF zog angesichts gedrosselter Lieferungen Russlands dagegen erneut an. Die Notierung stieg zeitweise um 12,4%, gab Teile ihrer Gewinne aber wieder ab und lag am Abend mit einem Plus von 4% auf 124 Euro je Megawattstunde. Der Energiekonzern Uniper hat nach eigenen Angaben am Freitag erneut weniger Gas aus Russland erhalten als vereinbart.

Erleichtert reagierten Bond-Anleger auf Aussagen von EZB-Chefin Christine Lagarde zur geplanten Begrenzung der Spreads bei europäischen Staatsanleihen. Die zehnjährige Bundrendite ging zeitweise auf 1,62% zurück, am Vortag lag sie noch bei 1,70%.