Europas Aktienmärkte haben zum Wochenstart schwer unter Sorgen vor erneuten Corona-Lockdowns gelitten. An­gesichts der rasanten Ausbreitung der Virusvariante Omikron gab der Dax am Montag um 1,9% auf 15240 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 verlor 1,3% auf 4107 Zähler.

Für zusätzliche Verunsicherung sorgte, dass der demokratische Senator Joe Manchin einem geplanten billionenschweren Sozial- und Klimapaket der US-Regierung die Unterstützung verweigerte. Damit ist unklar, ob das als Prestigeprojekt von Präsident Joe Biden geltende Vorhaben noch zu retten ist.

Unter den Nachrichten aus den Vereinigten Staaten litten auch europäische­ Titel aus dem Bereich der erneuerbaren Energien. Die Aktie des Windkraft-Spezialisten Nordex gab um 4,7% auf 13,52 Euro nach, die Papiere der Konkurrenten Vestas und Siemens Gamesa büßten 2,1% auf 190,15 dkr bzw. 1,9% auf 20,36 Euro ein. Unterdessen ge­hör­ten­ Siemens Energy mit einem Minus von 2,8% auf 21,81 Euro zu den schwächsten Werten im Dax.

Delivery Hero fielen um 2,7% auf 89,16 Euro zurück, Just Eat Takeaway verloren in London 2,6% auf 76,25 Pence. Während andere sogenannte „Stay at home“-Aktien wie jene des Kochboxen-Versands Hello­fresh von den um sich greifenden Lockdown-Sorgen profitieren, leiden die Lieferdienste für zubereitetes Essen laut Beobachtern unter einem zunehmenden Wettbewerbsdruck im Segment. So hat der US-Anbieter Doordash mit seiner Expansion in den europäischen Markt begonnen. Händler befürchten, dass die wachsende Konkurrenz die Margen belasten wird.

Derweil gerieten Titel aus der Reisebranche erneut unter Druck. Lufthansa gaben zeitweise um 5,8% nach, erholten sich am Nachmittag aber etwas und schlossen mit einem Minus von 2% auf 5,85 Euro. Die Aktie des Flughafenbetreibers Fraport verlor 1,1% auf 56,48 Euro. Für Unruhe sorgte, dass Großbritannien in Deutschland nun als Virusvariantengebiet gilt. Reisen vom Vereinigten Königreich in die Bundesrepublik sind damit nur noch unter stark erschwerten Bedingungen möglich.

In die Höhe schnellten hingegen Hornbach Baumarkt AG, zeitweise legte die Aktie auf 47,75 Euro zu und schloss mit einem Kursgewinn von 13,9% auf 47,55 Euro. Die Hornbach Holding kündigte an, ihre Baumarkttochter vollständig erwerben und von der Börse nehmen zu wollen. Bisher hält der Konzern 76,4% an der Hornbach Baumarkt AG, nun will er den übrigen Anteilseignern 47,50 Euro je Aktie in bar bieten. Die offizielle Offerte wird für Januar erwartet, spätestens Anfang März soll der Deal dann vollzogen werden. Die Hornbach Holding erhofft sich von dem Schritt effizientere Struk­turen.