Dax gibt leicht nach – Siemens Energy markieren Rekordhoch
Die Richtungssuche am deutschen Aktienmarkt hat sich zum Start in die neue Handelswoche fortgesetzt. Leichte Gewinne zur Eröffnung wurden im Verlauf des Vormittags wieder abgebaut. Zur Mittagszeit liegt der deutsche Leitindex Dax dann bei 19.197 Zählern mit -0,1% leicht im Minus. Auch auf europäischer Ebene dominieren die negativen Vorzeichen. Der Euro Stoxx 50 Index notiert mittags mit 4.783 Zählern und damit 0,3% niedriger als am Freitagabend.
Aufgrund der sich wieder verstärkenden Angriffe Russlands auf die Ukraine legen sich Anleger Rüstungswerte ins Depot. In der Dax-Riege sind Rheinmetall (+1,5%) gefragt. Hensoldt (+3,4%) sind in der Reihe der MDax-Werte im Plus. Im SDax sind es Renk (+4,1%). Kurstreibend wirkt laut Händlern auch die Nachricht, dass US-Präsident Joe Biden Insidern zufolge der Ukraine den Einsatz von US-Waffen mit längerer Reichweite gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet erlaubt hat.
Nach einer Reihe von Kurszielerhöhungen legen Siemens Energy (+0,5%) im Tagesverlauf zu und liegen zeitweise auch an der Dax-Spitze. Zeitweise wird mit 48,33 Euro ein Rekordhoch markiert. Die Analysten vom Finanzhaus Morgan Stanley sehen das Kursziel für die Papiere nun bei 53 (45) Euro, die Deutsche Bank bei 57 (52) Euro.
Im Fokus stehen an den Rentenmärken Äußerungen von Zentralbankvertretern. Die Gefahr globaler Handelskonflikte birgt aus Sicht von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos zusätzliche Risiken für eine ohnehin schon schwache Wirtschaft im Euroraum. Die Gefahrenabwägung habe sich von Sorgen hinsichtlich einer hohen Inflation hin zu Befürchtungen hinsichtlich des Wirtschaftswachstums verschoben, sagte der Stellvertreter von Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde am Montag auf einer Veranstaltung der Euro Finance Week in Frankfurt. „Die Wachstumsaussichten werden durch die Unsicherheit hinsichtlich der Wirtschaftspolitik und der geopolitischen Landschaft eingetrübt, sowohl im Euroraum als auch weltweit,“ führte er aus. Handelspolitische Spannungen könnten weiter zunehmen. Dadurch würde die Gefahr steigen, dass es zu Extremereignissen komme. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe liegt mittags bei 2,40% nach 2,35% am vergangenen Freitag.