Dax im Verlauf erholt
wrü Frankfurt
Vor den in dieser Woche anstehenden Zinsentscheiden der großen Notenbanken haben sich die Anleger zurückgehalten. Etwas enttäuschend fiel die Entwicklung des deutschen Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal aus, das entgegen den Erwartungen leicht geschrumpft ist. Zudem kamen auch wieder Inflationssorgen auf. Der Dax fiel im Verlauf unter die Marke von 15000 Punkten zurück, erholte sich aber dann am Nachmittag und schloss 0,2% leichter auf 15126 Punkten. Der MDax verlor 0,7% auf 28869 Zähler. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,5% auf 4159 Punkte.
„Der Dax zeigte sich im Januar von seiner besten Seite“, stellt Berenberg fest. „Wenn der Dax im Januar mehr als 8% zugelegt hat, was seit 1960 neunmal der Fall war, gewann er im Median weitere 8,7% bis Jahresende hinzu.“ Die Spanne habe dabei jedoch von −7,5% (1971) bis 38,2% (1967) gereicht.
„Die Robustheit des Aktienmarkts vertreibt die ängstlichen Emotionen der Anleger“, stellt Manfred Hübner von Sentix fest. Doch werde die strategische Zuversicht der Anleger nicht gestärkt. Die Profis würden wieder skeptischer auf mittlere Sicht, was keine gute Voraussetzungen für einen neuen, stabilen Aufwärtstrend seien.
Im Dax gewannen SAP 2,2% auf 107,10 Euro. Die UBS empfiehlt die Aktie des Softwareriesen weiterhin mit einem Kursziel von 120 Euro zum Kauf. Continental verloren 2,7% auf 64,46 Euro, Vonovia 1,9% auf 25,79 Euro und Infineon 3,1% auf 33,17 Euro.
Die Commerzbank möchte zurück in die erste Liga. Daher hat sie vorläufige Geschäftszahlen mit einem positivem Ebitda für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Mit nunmehr zwei verlustfreien Jahren könne die Deutsche Börse die Commerzbank als Nachfolgekandidat für Linde im Dax 40 berücksichtigen, so Bettina Orlopp, Finanzvorständin der Commerzbank. Um den Aufstieg in die erste Liga konkurriert die Commerzbank mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall, wobei die Free-Float-Marktkapitalisierung das entscheidende Kriterium ist, und da sehen Analysten die Commerzbank aktuell vorne. Die Commerzbank-Aktie gewann 1,1% auf 10,21 Euro. Rheinmetall ermäßigten sich um 0,4% auf 227,20 Euro.
Im MDax büßten Siltronic 3,9% auf 77,35 Euro, Aroundtown 3,4% auf 2,56 Euro und Thyssenkrupp 4,4% auf 7,23 Euro ein.
Nachdem Großaktionär Morgan Stanley bekannt gegeben hatte, sein Aktienpaket an dem Windkraft-Projektentwickler PNE Wind vorerst nicht zu verkaufen, ist die Übernahmefantasie aus der PNE-Aktie entwichen. Der Kurs ermäßigte sich um satte 16,1% auf 17,16 Euro. Auto1 waren erneut schwach und verloren 3,4% auf 7,44 Euro.