Dax knackt Marke von 15 700 Punkten
xaw Frankfurt
Rückenwind von der Wall Street hat den Dax nach einer zuvor lethargischen Entwicklung zum Wochenschluss doch noch auf ein Rekordhoch von knapp 15706 Punkten geführt. Der deutsche Leitindex sprang erstmals über die Marke von 15700 Zählern und beendete den Handel mit einem Plus von 0,4% auf 15693 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gewann 0,3% auf 4090 Zähler.
Im Handelsverlauf hatte der Zwiespalt zwischen Konjunkturhoffnungen und Sorgen vor einer kontraktiveren Geldpolitik den Enthusiasmus der Investoren gebremst. So waren die US-Arbeitsmarktdaten für den Mai schwächer ausgefallen, als der am Donnerstag veröffentlichte Bericht des Dienstleisters ADP nahegelegt hatte. Dadurch nahmen in der Folge auch Sorgen vor einer Zinswende ab. Ökonomen gehen davon aus, dass die Fed eine Tapering-Diskussion erst anstoßen dürfte, sobald sie substanzielle Fortschritte auf dem Weg zu ihrem Beschäftigungsziel feststelle. Die Aussicht auf eine weiterhin lockere Geldpolitik schob die US-Börsen im frühen Handel in New York an, in der Folge zogen sie auch Europas Aktienmärkte mit.
Im Dax lagen Merck mit einem Plus von 2,1% auf 146,40 Euro vorn. Morphosys führten den MDax mit einem Plus von 5,9% auf 68,12 Euro an. In den Vortagen war der Titel deutlich abgerutscht, weil Pläne, das US-Biotechunternehmen Constellation Pharmaceuticals zu übernehmen, vielen Morphosys-Aktionären nicht zusagen – nun kam es zu einer Kurserholung. Hochtief waren mit einem Minus von 4,4% auf 65,36 Euro Schlusslicht im Nebenwerteindex, nachdem Oddo BHF die Aktie des Baukonzerns von „Outperform“ auf „Neutral“ herabgestuft hatte.
Derweil setzten Kryptowährungen zurück. Bitcoin gab auf der Handelsplattform Bitstamp zeitweise um 7,4% auf 35813 Dollar nach, Ether verlor zwischenzeitlich 8,7% an Wert. Für Aufregung sorgte ein Tweet von Tesla-Chef Elon Musk, in dem dieser nach Deutung vieler Investoren auf eine endgültige Abkehr von Bitcoin hinwies. Die Unterstützung Musks hatte die Rally am Kryptomarkt in den ersten Jahresmonaten befeuert. Anfang Mai sorgte seine Ankündigung, Tesla werde aufgrund von Bedenken wegen des durch Bitcoin-Mining entstehenden hohen Energieverbrauchs künftig keine Zahlungen in Cyberdevisen mehr akzeptieren, für Kurseinbrüche. Seitdem spekulieren Marktteilnehmer darüber, dass Tesla seine Bitcoin-Bestände veräußern könnte.
Wertberichtigt Seite 6