Dax kommt nicht vom Fleck
Märkte am Mittag
Dax kommt nicht vom Fleck
Die fortgesetzten politischen Kapriolen der US-Regierung haben am Dienstag nach Ostern auch die europäischen Börsen gebremst. Eine verbale Attacke des US-Präsidenten Donald Trump auf Notenbankchef Jerome Powell hatte am Ostermontag für große Kursverluste an den New Yorker Börsen gesorgt.
Dem deutschen Dax haben die Äußerungen zumindest nicht geholfen. Bis zum Mittag gab der Leitindex um 0,1% auf 21.176 Punkte leicht nach. Zuletzt hatte sich der Dax von einem Tief bei rund 18.500 Zählern deutlich erholt und einen Teil des von Trumps Strafzöllen ausgelösten Einbruchs wettgemacht. Der MDax lag am Dienstagmittag mit 0,2% im Plus bei 27.200 Zählern. Der Euro Stoxx 50 gab leicht nach.
Finanzmärkte besorgt
Trump forderte von der Fed abermals eine Zinssenkung und bezeichnete Fed-Chef Powell als „Mr. Zu Spät“ sowie einen „großen Loser“, weil dieser die Zinsen wegen Inflationsrisiken vorerst nicht senken will.
Trumps Attacke gegen Powell habe an den Finanzmärkten Sorgen über die Unabhängigkeit der US-Notenbank und eine Politisierung der Geldpolitik ausgelöst, schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Anleger mieden nun erneut Risiken und verkauften US-Aktien und den US-Dollar. Der fiel zum Euro zeitweise auf den niedrigsten Stand seit Ende 2021.
Rheinmetall am Index-Ende
Zu den größten Kursverlierern im Dax zählten Rheinmetall mit minus 3,3%. Als Grund verweisen Händler darauf, dass der britische Rüstungskonzern BAE Systems die Produktion von Geschossen stark erhöhen will und damit die Konkurrenz mit Rheinmetall verschärfen könnte.
Siemens Energy verloren 2%. Hier strichen Anleger Gewinne ein, nachdem die Papiere des Elektronikkonzerns am Donnerstag vor Ostern auf ein Rekordhoch gestiegen waren.
Commerzbank-Titel gefragt
Commerzbank gewannen an der Dax-Spitze 2,4%. Auflagen der italienischen Regierung für eine Übernahme der Banco BPM durch die Bank Unicredit könnten den Deal platzen lassen, schrieb Analystin Delphine Lee von J.P. Morgan. Damit könnte sich Unicredit wieder verstärkt der Commerzbank zuwenden, heißt es im Handel.
In den Fokus am hiesigen Aktienmarkt rückt derweil die Saison der Quartalsbilanzen. Nach Börsenschluss in den USA werden die Resultate des Dax-Schwergewichts SAP erwartet. Anleger gingen auch hier kein Risiko mehr ein, die Papiere verloren am Dax-Ende 3,2%. Der SAP-Kurs hat seit dem Rekordhoch im Februar fast ein Viertel eingebüßt.
Gold bleibt dagegen an den internationalen Finanzmärkten vor allem wegen der erratischen US-Wirtschaftspolitik von US-Präsident Trump gefragt. Am Dienstagmorgen stieg der Preis für eine Feinunze erstmals in der Geschichte auf 3.500 US-Dollar. Das ist ein Plus von mehr als 2% im Vergleich zum Vorabend. Am Montag hatte der Goldpreis knapp 3% zugelegt.