Dax leidet unter steigenden Energiepreisen
Dax leidet unter Energiepreisen: Der Dax notiert am Donnerstag im Minus. Der Rekordlauf des Dow Jones Industrial in den USA am Vortag sorgte hierzulande nicht für neuen Schwung. Jenseits des Atlantiks hatte der US-Leitindex angesichts erfreulicher Quartalsberichte zeitweise eine neue Bestmarke erreicht. Auch in Europa nimmt die Bilanzsaison Fahrt auf. Am Vormittag gab der Dax jedoch um 0,1% auf 15.507,46 Punkte nach, womit er seine Auftaktverluste bereits spürbar verringerte. Der MDax drehte ins Plus und stieg um 0,28% auf 34.638,59 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor zugleich 0,26 Prozent. “Die weiter steigenden Energiepreise setzen dem Dax zu”, begründete Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets die Schwäche im Vergleich zum Dow Jones. Dabei verwies er auf den neuerlichen Anstieg der Öl- und Gaspreise, der in Deutschland weit heftiger als in den USA auf die Verbraucher durchschlägt. Deshalb habe sich die Börse hierzulande einmal mehr von der Wall Street abgekoppelt. “Die Anleger in Europa sorgen sich, dass die jüngsten Preisanstiege auf dem Energiemarkt nicht ohne Einbußen in den Unternehmensgewinnen und damit auch im Wirtschaftswachstum vorüber gehen werden.”
Zurückhaltung in Asien: Nach der jüngsten Kurserholung haben sich die Anleger an den Börsen Asiens am Donnerstag zurückgehalten. Der CSI-300-Index legte zuletzt um 0,35% zu. In Hongkong fiel der Hang Seng aber um 0,3 %. Unter Druck standen insbesondere die Aktien des kriselnden chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande, nachdem ihr Handel nach längerer Pause wieder aufgenommen wurde. Der japanische Leitindex Nikkei-225 sank um 1,7%.
Eurokurs stabil bei 1,16 Dollar: Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag nur wenig verändert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,1652 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag etwas tiefer auf 1,1623 Dollar festgesetzt. Der am Vorabend veröffentlichte Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed konnte dem Handel am Devisenmarkt keine neuen Impulse geben.
Ölpreise verharren auf hohem Niveau: Die Ölpreise haben sich am Donnerstag nach einem kräftigen Preissprung am Vortag mit weiteren mehrjährigen Höchstständen kaum verändert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 85,59 Dollar. Das waren 23 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 9 Cent auf 83,33 Dollar. Die Ölpreise haben den starken Anstieg vom Vortag, als die Notierungen zeitweise etwa zwei Dollar nach oben sprangen, vorerst nicht weiter fortgesetzt. Auslöser für den Preissprung war ein von der US-Regierung am Mittwoch gemeldeter Rückgang der Ölreserven. In der vergangenen Woche waren die Lagerbestände an Rohöl in der größten Volkswirtschaft der Welt laut offiziellen Regierungsdaten um 0,4 Millionen auf 426,5 Millionen Barrel gesunken. Der Markt wurde von der Entwicklung überrascht, weil zuvor der Interessenverband American Petroleum Institute (API) einen starken Zuwachs der Lagerbestände verzeichnet hatte. Zeitweise sprang der US-Ölpreis am Mittwochabend auf 84,25 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit sieben Jahren. Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee erreichte in der vergangenen Nacht bei 86,10 Dollar den höchsten Stand seit vier Jahren. Zuletzt hatten die Ölpreise angetrieben durch Angebotssorgen mehrfach mehrjährige Höchststände erreicht.
SAP sieht positive Signale bei US-Tochter: Europas größter Softwarehersteller rechnet weiter mit starkem Wachstum seiner Kernsoftware in der Cloud und informierte über positive Signale aus der in der Corona-Krise schwer gebeutelten US-Tochter Concur, die auf die Abrechnung von Reisekosten spezialisiert ist. Auf der Handelsplattform Tradegate zeigte sich das Papier im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag fast unverändert.
Software AG meldet Umsatzplus: Die Nummer zwei in Deutschland hinter SAP hat im dritten Quartal ihren Umsatz gesteigert. Die Erlöse kletterten um 6% auf 198 Mill. Euro, wie das Darmstädter Software-Unternehmen mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebit) hingegen fiel leicht auf 24,5 Mill. Euro. Erst am Montagabend hatte die Software AG ihre Ziele angepasst und Anleger vor allem mit dem schwächelnden Digitalgeschäft verschreckt.
Umsatzsprung bei Hermes: Die Luxusartikel des französischen Modekonzerns finden weltweit reißenden Absatz. Im dritten Quartal schnellte der Umsatz des für ihre über 10.000 Euro teuren Birkin-Bags bekannte Marke um 31% auf 2,37 Mrd. Euro. Damit übertraf Hermes die Vorkrisen-Zeiten um rund 40%.
Pernod Ricard übertrifft Erwartungen: Der französische Spirituosen-Produzent hat dank einer hohen Nachfrage in China, Indien und den USA kräftig zugelegt und dabei besser abgeschnitten als erwartet. Im ersten Quartal des seit Juli laufenden Bilanzjahres 2021/22 stieg der Umsatz um 20% auf 2,7 Mrd. Euro. Analysten hatten mit einem Plus von lediglich 15,7% gerechnet. Der Vorstand erwartet im weiteren Verlauf aber einen leichten Dämpfer. „Wir sind erwartungsgemäß sehr dynamisch in das Jahr gestartet, mit starker Nachfrage in den meisten Märkten“, erklärte Konzernchef Alexandre Ricard. Er erwarte aber, dass die Dynamik im weiteren Verlauf etwas abnehmen werde.
Volvo stemmt sich gegen Chipkrise: Der schwedische LKW-Bauer hat im dritten Quartal dem Halbleitermangel, Lieferengpässen und steigenden Kosten getrotzt. Der Umsatz stieg um 11% auf 85,3 Mrd. Kronen (8,5 Mrd. Euro), wie Volvo mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis legte auf 9,4 (Vorjahr: 7,2) Mrd. Kronen zu. „Im dritten Quartal 2021 war die Nachfrage nach den Produkten und Dienstleistungen der Volvo Group in den meisten Märkten der Welt gut“, erklärte Konzernchef Martin Lundstedt.