Negative Vorzeichen sind zur Mittagszeit am deutschen Aktienmarkt zu beobachten. Der Dax liegt aktuell bei 22.460 Zählern mit 0,4% im Minus. Der deutsche Leitindex kann sich damit von einem Teil der zuvor gesehenen Verluste erholen, denn er war im frühen Handel schon bis auf 22.329 Punkte gefallen. Der Euro Stoxx 50 Index verbucht ebenfalls Abschläge und notiert aktuell mit 5.445 Punkten mit 0,5% unter dem Wert des Vortagesschluss. Im Blick haben die Anleger die Inflationsdaten aus Deutschland, die am Morgen veröffentlicht wurden. Sie weisen wieder nach oben und bremsen damit die Zinsfantasie der Anleger.

Die Preise für die von Deutschland aus aller Welt importierten Waren steigen auch zum Jahresstart. Wegen höherer Lebensmittelpreise war die Teuerung hier so stark wie seit fast zwei Jahren nicht, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Die Einfuhren verteuerten sich um durchschnittlich 3,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist der kräftigste Anstieg seit Februar 2023. Von Reuters befragte Analysten hatten hier mit plus 2,7% gerechnet. Von Dezember auf Januar gab es einen Zuwachs von 1,1%, der damit ebenfalls stärker ausfiel als von Ökonomen mit plus 0,7 Prozent vorhergesagt.

Da die deutsche Wirtschaft sehr viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen höhere Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an. Diese war im Januar auf 2,3% gefallen und dürfte im Februar auf diesem Niveau bleiben. Das Statistikamt veröffentlicht dazu noch am Nachmittag eine erste Schätzung.

Am Nachmittag folgt zudem die Veröffentlichung des sogenannten PCE-Index der persönlichen Ausgaben der US-Verbraucher im Januar. Dieser gilt als ein Inflationsmaß, das die US-Notenbank Fed mit Blick auf ihre Zinspolitik besonders stark beachtet.

Im Fokus bei den Einzelwerten standen unter anderem die Aktien von BASF. Sie fielen zunächst zurück, auf den niedrigeren Niveaus stiegen die Anleger aber wieder ein. Aktuell liegt der Titel mit 2,5% im Plus. Der Chemiekonzern hofft nach dem Gegenwind im vergangenen Jahr auf ein deutlicheres Ergebniswachstum im laufenden Jahr. Allerdings müssen sich die Aktionäre auf eine deutlich reduzierte Dividende einstellen.

Die Allianz konnte mit ihrem Geschäftsbericht bei Anlegern nicht punkten. Der Münchner Versicherungskonzern hatte den operativen Gewinn im abgelaufenen Jahr zwar auf ein Rekordniveau geschraubt, doch die Aktie gab 0,8% nach. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 könnte laut Marktteilnehmern das Haar in der Suppe sein.

Ihren Kursabstieg nahmen Kryptowährungen wieder auf. Für Verunsicherung und damit Verluste hatte jüngst der milliardenschwere Krypto-Diebstahl gesorgt. Bitcoin verliert 4,7% auf 80.340 Dollar, kann die Verluste aber damit schon wieder teilweise eingrenzen. Das Tagestief wurde mit 78.273 Dollar gesehen. Ether verliert 6,1%.