Dax nach Ampel-Aus im Plus – Schwedens Zentralbank senkt Leitzins
Nach den jüngsten Verlusten und inmitten des Bruchs der Ampel-Regierung liegt der Dax am Donnerstag im Mittagsgeschäft bei 19.275 Zählern mit 1,2% im Plus. Am Mittwoch war er nach einem ebenfalls starken Start 1,1% schwächer aus dem Handel gegangen. „Der doppelte politische Schock mit dem historischen Erdrutschsieg von Donald Trump und dem Ende der Ampelregierung in Berlin sitzt tief und ist nur schwer zu verdauen“, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets zu Reuters. Der Euro Stoxx 50 Index notiert zur Mittagszeit bei 4.833 Punkten und ist damit 0,7% höher als am Vortag.
Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP ist am Mittwoch nach knapp drei Jahren zerbrochen. Der Kanzler will nun am 15. Januar im Bundestag die Vertrauensfrage stellen und damit vorgezogene Neuwahlen herbeiführen. An den Rentenmärkten kommt es nach dem Aus für die Ampel zu deutlicheren Renditeanstiegen bei den Bundesanleihen. Die zehnjährige Bundrendite kletterte in der Spitze bis auf knapp 2,50% nach 2,39% am Vortag. Zur Mittagszeit liegt die Rendite dann nahe des Tageshochs. Aktuell sind es um die 2,49%. Für Marktteilnehmer geht es nun auch um die Frage, wie es mit der künftigen Haushaltsentwicklung aussieht. Das führt zu Verunsicherung und damit etwas Abgaben bei den Bundespapieren. An den Devisenmärkten legt der Euro etwas zu. Er notiert aktuell mit 1,0754 Dollar ist damit 0,2% höher als am Tag zuvor.
Neben der deutschen Innenpolitik sorgt auch der Fed-Zinsentscheid am Abend für Nervosität. Experten rechnen damit, dass die US-Zentralbank voraussichtlich zum zweiten Mal in diesem Jahr die Zinsen senken wird. Mit Spannung wird auch die Pressekonferenz der US-Währungshüter erwartet. Es geht um die Frage, inwieweit sich Fed-Chef Jerome Powell nun zum neuen Präsidenten Donald Trump äußern wird. Zinsentscheide gibt es auch in Großbritannien, dort tagt die Bank of England.
Schwedens Notenbank senkte den Leitzins mit einem ungewöhnlich großen Schritt. Sie beschloss am Donnerstag, den Schlüsselzins um einen halben Prozentpunkt auf 2,75% nach unten zu setzen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Fachleute hatten nach Signalen der Riksbank damit allerdings gerechnet. Die Notenbank kündigte zudem an, dass es im Dezember und im ersten Halbjahr 2025 weitere Zinsschritte geben könnte, sollten sich die Aussichten für Konjunktur und Inflation nicht ändern.