Dax nimmt Rekordfahrt wieder auf
Finanzmärkte
Dax nimmt Rekordfahrt wieder auf
ku/kjo Frankfurt
Nach einem kurzen Intermezzo von mehreren Handelstagen hat der Dax seine Rekordfahrt wieder aufgenommen. In der Spitze erreichte er am Freitag 20.522,82 Punkte. Danach setzen allerdings Gewinnmitnahmen ein und zum Handelsschluss ergab sich ein Minus von 0,1% auf 20.406 Punkte. Der vorherige Rekordstand des deutschen Leitindex stammt vom Montag dieser Woche. Den Markt treibt kurzfristig unter anderem an, dass nach der Senkung durch die Europäische Zentralbank in der neuen Woche ein weiterer Zinsschritt durch die amerikanische Notenbank Federal Reserve erwartet wird.
Fest zeigten sich im Dax Munich Re. In der Spritze markierte der Titel mit 519,80 Euro ein Rekordhoch. Der Rückversicherer hat einen ersten Ausblick auf das kommende Jahr gegeben. Das Management avisiert eine Nettogewinn von 6 Mrd. Euro nach geplanten mehr als 5 Mrd. Euro im zu Ende gehenden Turnus. Die Kapitalanlagerendite soll sich auf über 3% verbessern.
Schwach entwickelten sich hingegen TeamViewer, die zeitweise um 9% nachgaben. Am Markt wurde darauf verwiesen, dass die Analysten von Berenberg ihre Kaufempfehlung zurückgenommen haben und dabei auf die geplante Übernahme des Software-Unternehmens 1E verweisen. Diese nannten sieht zwar strategisch sinnvoll. Es sei aber nicht auszuschließen, dass zu viel Geld ausgegeben werde.
Die Aktie des Fotodienstleister Cewe verteuerte sich zeitweise um 3%. Die Analysten von Oddo BHF stuften den Titel in einer Ersteinschätzung mit „Outperform“ und einem Kursziel von 145 Euro ein.
An Chinas Staatsanleihemarkt setzt sich unterdessen die Rekordjagd fort. Die Rendite der zehnjährigen chinesischen Staatsanleihe fiel bis auf das Rekordtief von 1,77%, womit sich der Spread zu den Pendants aus den USA bis auf mehr als 250 Basispunkte ausweitete. Das ist der weiteste Spread seit 22 Jahren. Der Grund ist in der Schwäche der chinesischen Wirtschaft zu suchen, die nach Ansicht von Marktteilnehmern 2025 weitere fiskalische Maßnahmen der Regierung und Zinsunterstützung seitens Chinas Notenbank erfordern wird.
Am Devisenmarkt kletterte der Euro bis zum Abend leicht um 0,2% auf 1,0484 Dollar. Für den Greenback gab es die beste Woche seit einem Monat. Gegenüber dem Stand vom Freitag vergangener Woche verzeichnet er gemessen am Dollar-Index einen Anstieg von rund 1%. Zur japanischen Währung stieg der Dollar bis auf 153,66 Yen, der höchste Stand seit November.
Bitcoin wurde am Freitag zu 99.965Dollar gehandelt, ein Anstieg um 0,1%.
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude kletterte um 0,9% auf 74,08 Dollar je Barrel. Die in weniger als 40 Tagen aus dem Amt scheidende US-Regierung erwägt, neue tiefgreifende Sanktionen gegen Russland und den Iran zu verhängen, die auch die Ölexporte der beiden Länder betreffen würden. Wenn Kunden damit für Öllieferungen aus den beiden Ländern aufgrund der Sanktionen nicht mehr zahlen können, würde sich de facto das Ölangebot auf dem Weltmarkt reduzieren.