Dax rutscht unter 20.000 Punkte – Ölpreis gibt nach
Am großen Verfalltermin an der Terminbörse Eurex präsentiert sich der Dax zum Wochenausklang schwächer. Der deutsche Leitindex liegt mittags deutlicher unter der Marke von 20.000 Punkten. Er notiert aktuell mit 19.735 Zählern und ist damit 1,3% schwächer als am Donnerstagabend. Der Euro Stoxx 50 Index liegt zur gleichen Zeit bei 4.821 Zählern und damit 1,2% in der Verlustzone.
Zu den Verlierern im Dax zählen die Aktien der Deutschen Bank, die 3,1% nachgeben. Dem Finanzinstitut kommen Rechtsstreitigkeiten in Polen teuer zu stehen. „Wir haben das Eigenkapital der Deutsche Bank Polska um etwa 310 Mill. Euro erhöht, vor allem mit Blick auf laufende Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten“, teilte der deutsche Branchenprimus am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Dem stehe eine entsprechende Rückstellung auf Konzernebene gegenüber. Die Bank hatte bereits angekündigt, dass sie im vierten Quartal weitere Schritte bei alten Rechtsfällen unternehmen werde, um das künftige finanzielle Risiko zu verringern. Das Institut erwarte weiter eine starke operative Geschäftsentwicklung im vierten Quartal, auch die Prognosen zu Kapital- und Verschuldungsquoten blieben unverändert.
Nachfragesorgen und der zuletzt starke Dollar belasten an den Rohstoffmärkten den Ölpreis. Für ein Fass der Nordseesorte Brent werden aktuell 72,1 Dollar bezahlt und damit 1,1% weniger als am Vortag. Auf Wochensicht gibt der Ölpreis damit in etwa 3% nach. Anleger sorgen sich, dass vor allem beim größten Rohölimporteur China der Bedarf in den kommenden Jahren zurückgehen dürfte. Zudem könnten die von der US-Notenbank Fed signalisierten langsameren Zinssenkungen 2025 das Wirtschaftswachstum dämpfen und die Ölnachfrage verringern. Die Fed hatte zwar am Mittwochabend den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte gesenkt. Zugleich hatten die US-Währungshüter aber in Aussicht gestellt, dass in der US-Zinspolitik im kommenden Jahr eine langsamere Gangart zu erwarten ist. Marktteilnehmer stellen sich nun darauf ein, dass es 2025 nur noch zwei Zinsschritte der Fed nach unten geben wird anstelle der bislang erwarteten drei Zinssenkungen. Die zehnjährige Bundrendite ist aktuell nur wenig verändert und liegt mit 2,30% in etwa auf dem Schlusstand des Vortages von 2,31%.