Dax setzt Aufschwung fort
xaw Frankfurt
Europas Aktienmärkte haben ihren Aufwärtstrend auch am Dienstag bestätigt. Der Dax kletterte zeitweise auf 15792 Punkte und notierte damit nur knapp unterhalb des am Vortag erreichten Rekordhochs, bevor er mit einem Plus von 0,4% auf 15730 Zählern schloss. Der Euro Stoxx 50 kletterte um 0,3% auf 4145 Punkte.
Auch wenn prominente Notenbanker die angesichts anziehender Inflationsraten steigende Furcht vor kontraktiveren geldpolitischen Maßnahmen zuletzt abmoderiert hatten, steht die am Dienstag und Mittwoch stattfindende Sitzung der Fed stark im Fokus der Marktteilnehmer. Die Bullen unter ihnen erhoffen sich ein starkes Signal hinsichtlich einer fortgesetzten Unterstützung von Wirtschaft und Märkten durch die Notenbank.
Allerdings warnen einige Beobachter auch vor erhöhten Schwankungen in den kommenden Wochen. Thomas Altmann, Leiter des Portfoliomanagements bei der Investmentboutique QC Partners, sieht in der enorm steilen Volatilitätsstrukturkurve ein entsprechendes Indiz. Zugleich seien die Börsenumsätze zuletzt sehr niedrig ausgefallen. Dies werfe die Frage auf, ob die Kurse ihre hohen Niveaus derzeit nur aufgrund eines extrem geringen Verkaufsinteresses verteidigen könnten.
Unter den Einzelwerten stachen am Dienstag die Luftfahrtaktien hervor. Dazu trug vor allem die Entschärfung eines der schwierigsten Handelskonflikte zwischen den USA und der EU bei. Am Rande des EU-Gipfels teilten beide Seiten mit, die im Zuge des Streits über staatliche Subventionen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing gegenseitig verhängten Strafzölle für fünf Jahre aussetzen zu wollen. Die Airbus-Aktie legte nach dem Handelsstart in Paris zeitweise um 1,6% zu, schloss aber mit einem lediglich moderaten Plus von 0,7% auf 113,18 Euro. MTU Aero Engines führten den Dax im Verlauf lange an und beendeten den Handel mit einem Plus von 1,8% auf 211,70 Euro. Die Aktie des Triebwerksherstellers profitierte von positiven Analystenkommentaren – Berenberg empfiehlt die Aktie zwar weiterhin zum Halten, hat das Kursziel aber von 205 auf 225 Euro erhöht. Die Privatbank urteilte, nach den während der Coronakrise erfolgten drastischen Produktionskürzungen im Flugzeugbau nehme die Erholung nun Fahrt auf.
Lufthansa gaben indes trotz des positiveren Gesamtbilds um 3,2% auf 10,34 Euro nach, wobei eine konkreter werdende Kapitalerhöhung die Anleger skeptisch stimmte. Unterboten wurde die Aktie der Fluggesellschaft im MDax nur von Thyssenkrupp, die 7,4% auf 9,39 Euro verloren. Das Papier des Stahlkonzerns litt unter fallenden Metallpreisen und einer schwachen Entwicklung des gesamten europäischen Rohstoffsektors.