Aktienmärkte

Dax setzt Gewinnserie fort

Der deutsche Leitindex hat am Freitag den neunten Handelstag in Folge mit Gewinnen beendet. Aufwärts ging es auch für die Aktie von Bayer. Dagegen standen die Papiere von Thyssenkrupp Nucera unter Druck.

Dax setzt Gewinnserie fort

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Dax setzt Gewinnserie fort

Bayer-Titel legen zweistellig zu – Hellofresh steigen weiter – Nucera unter Druck

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat seine Gewinnserie auch am Freitag weiter ausbauen können. Zum Wochenabschluss legte der Dax 0,8% auf 18.322 Zähler zu. Für das Börsenbarometer war es der neunte Handelstag mit Gewinnen in Folge. Das ist die längste Serie seit gut fünf Jahren. Seine Monatsverluste hat der Dax inzwischen weitgehend aufgeholt. Der MDax gewann am Freitag 0,1% auf 24.812 Punkte. Für den Euro Stoxx 50 ging es um 0,7% auf 4.840 Euro nach oben.

Wesentlicher Treiber für die Aktienmärkte ist seit Tagen die nachlassende Furcht vor einem Absturz der US-Konjunktur. Am Freitag wirkten die überraschend starken Einzelhandels- und Arbeitsmarktdaten vom Donnerstag noch nach. Mit den Zahlen deutet immer mehr auf eine sanfte Landung der Konjunktur hin. Zudem sind die Märkte davon überzeugt, dass im September auch die amerikanische Fed die Zinswende vollziehen und den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt absenken wird. Zuletzt hatten Anleger sogar auf eine noch deutlichere Zinssenkung von einem halben Prozentpunkt spekuliert.

Stimmung komplett gedreht

Damit hat sich die Stimmung an den Aktienmärkten binnen gerade einmal zwei Wochen komplett gedreht. Erst Anfang August hatten Rezessionsängste, Sorgen um eine Eskalation im Nahen Osten und geplatzte Devisen-Spekulationen rund um den Yen für ein weltweites Börsenbeben gesorgt. Der Dax war dabei bis auf den tiefsten Stand seit Mitte Februar bei knapp über 17.000 Punkten abgestürzt. Seitdem geht es zunächst zögerlich, dann immer schneller wieder aufwärts. Am Donnerstag ließ der Leitindex die runde Marke von 18.000 Zählern locker hinter sich, am Freitag kletterte er munter weiter. Für Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets entwickelt sich die Korrektur am Aktienmarkt zu einer klassischen Bärenfalle.

Mit Abstand größter Gewinner im Leitindex waren am Freitag die Papiere von Bayer. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte in einem Prozess um mögliche Gesundheitsgefahren von Glyphosat einen wichtigen Sieg in den USA errungen. Nun könne das Unternehmen den Streit um den Unkrautvernichter vor den Obersten Gerichtshof der USA bringen, schrieb DZ Bank-Analyst Peter Spengler. Experten zufolge könnten dadurch eventuelle Schadenersatzansprüche deutlich geringer ausfallen. Trotz eines milliardenschweren Vergleichs aus dem Jahr 2020 sind aktuell noch immer etwa 58.000 US-Klagen wegen Glyphosat anhängig. Die neueste Entwicklung goutierten Anleger mit einem Kursplus von 10,4% auf 29 Euro. Das ist der größte Tagesgewinn seit mehr als 15 Jahren.

Nucera stehen unter Druck

Im MDax setzten die Titel von Hellofresh ihren jüngsten Erfolgslauf fort und kletterten um 6,3% auf 7,34 Euro. Quartalsergebnisse des Lebensmittel-Lieferdienstes waren zu Wochenbeginn erleichtert an den Märkten aufgenommen worden.

Im SDax gerieten die Papiere von Thyssenkrupp Nucera nach einer Abstufung unter Druck. Die Berenberg Bank hatte die Kaufempfehlung für die Aktien des Elektrolyse-Spezialisten gestrichen. Die Aktie gab daraufhin um 7,4% auf 9,05 Euro nach. Ähnlich ging es dem Online-Portalbetreiber Scout24. Eine pessimistische Einschätzung durch Warburg Research kostete die Aktie 4,2% auf 66,15 Euro.

Höhenflug bei Bavarian Nordic

Besser kamen die Zahlen von KWS Saat und Borussia Dortmund an. Der Saatguthersteller übertraf die eigenen Erwartungen, die Aktie legte daraufhin 1,2% auf 66,20 Euro zu. Die Anteile des Fußballvereins zogen nach der Vorlage der Jahreszahlen um 2,7% auf 3,83 Euro an.

In Kopenhagen setzten die Titel von Bavarian Nordic ihren gestrigen Höhenflug fort und verteuerten sich um weitere 17,8% auf 283,50 dänische Kronen. Das Unternehmen beantragte bei der EU-Gesundheitsbehörde die Zulassung seines Impfstoffs gegen das sich rasch ausbreitende Mpox-Virus für Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren. Zuletzt war in Europa ein erster Fall entdeckt worden.