Dax startet mit kräftiger Erholung – Trump legt Zölle auf Eis
Nach den Vortagesverlusten starten die europäischen Aktien mit kräftigen Gewinnen in den Handel am Donnerstag. Wenige Minuten nach Handelseröffnung notiert der Dax mit 21.251 Zählern und liegt damit mit 8% in der Gewinnzone. Der Euro Stoxx 50 Index legt im frühen Geschäft um 4,7% auf 4.841 Punkte zu.
Für die Aufhellung der Stimmung an den Märkten sorgte US-Präsident Donald Trump, der bestimmte Zollerhöhungen für 90 Tage auf Eis gelegt hatte. Das führte auch schon an der Wall Street zu deutlich steigenden Kursnotierungen. Die Pause soll laut US-Finanzminister Scott Bessent Zeit für Verhandlungen geben. Nach der Kehrtwende von US-Präsident Trump bei den Zöllen werden nun mit Spannung Reaktionen der Handelspartner erwartet. Außerdem treten ab heute die von China geplanten neuen Zölle auf US-Waren in Kraft. Die Regierung in Peking will damit die Sonderzölle der USA in gleicher Höhe kontern.
Euro klettert
An den Devisenmärkten ist die Reaktion im frühen europäischen Geschäft dagegen noch verhalten. Der Euro notiert mit 1,0976 Dollar und ist damit 0,2% fester. Der Dollarindex, der die Wertentwicklung des Greenback gegenüber sechs Handelswährungen misst, liegt morgens mit 0,2% im Minus. An Rohstoffmärkten gibt der Brent-Ölpreis um 0,6% nach. Ein Fass der Nordseesorte kostet aktuell 65,10 Dollar.
Abgegeben werden dagegen Assets, die zu den sicheren Häfen zählen, etwa die Bundesanleihen. Die zehnjährige Bundrendite klettert von 2,58% am Mittwochabend im frühen Handel auf 2,72%. Verstärkt angesteuert hatten die Anleger im dem Risk-off-Modus der vergangenen Tage aber das kurze Ende der Bundkurve, d.h. die zweijährigen Papiere, die nun auch unter umfangreicheren Abgaben leiden. Die zweijährige Bundrendite klettert von 1,72% bis auf 1,95% und ist aktuell bei um die 1,89%.
Konjunkturdaten im Fokus
Im Fokus stehen auch frische Konjunkturdaten. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute stellen am Donnerstag ihre neuen Prognosen zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft vor. In den USA wird der Inflationsbericht für März indes wohl zeigen, dass der Preisauftrieb nachgelassen hat. Von Reuters befragte Experten erwarten, dass sich die Teuerungsrate im März auf 2,6 von 2,8% im Februar abgeschwächt haben dürfte. Dies wäre eine gute Nachricht für die US-Notenbank Fed, die im Mai wieder über den Leitzins entscheidet.