Märkte am Mittag

Mögliche Beteiligung von Porsche im E-Batteriegeschäft beflügelt Varta-Aktie

Die Varta-Aktie startet durch, nachdem Varta Verhandlungen mit Porsche über eine Mehrheitsbeteiligung von Porsche im E-Batteriegeschäft gemeldet hat. Der Dax präsentiert sich erneut freundlich.

Mögliche Beteiligung von Porsche im E-Batteriegeschäft beflügelt Varta-Aktie

Die Varta-Aktie stieg bis mittags kräftig um 24% auf 11 Euro. Denn Varta hat gemeldet, dass sich das Unternehmen aktuell in Verhandlungen mit der Porsche AG über eine Mehrheitsbeteiligung von Porsche im V4-Drive-Geschäft, dem Geschäft mit großformatigen Lithium-Ionen-Zellen (V4Drive) befindet. Die im Dax vertretene Porsche Vorzugsaktie stieg 3,1% auf 71,96 Euro.

Vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten um 14:30 Uhr hat der Dax erneut zugelegt. Der deutsche Leitindex kletterte bis mittags um 0,9% auf 18.621 Punkte. „Sollte es Hinweise auf eine Abschwächung der Beschäftigungsdynamik geben, könnte die Zinssenkungsfantasie nochmals größer werden“, prognostizieren die Analysten der Helaba. Dies dürfte die Aktienmärkte unterstützen.

Von Reuters befragte Ökonomen erwarten, dass sich der Stellenaufbau in den USA außerhalb der Landwirtschaft im Juni verlangsamt hat: Mit 190.000 Jobs dürften weit weniger Stellen entstanden sein als im Vormonat, als ein Wert von 272.000 erreicht worden war. Zuletzt hatten schwächere Konjunkturdaten die Annahme einer sich abkühlenden US-Wirtschaft untermauert. Das macht eine Zinssenkung der US-Notenbank im September aus Sicht der Börsianer wahrscheinlicher.

Schwache Industriedaten bremsen nicht

Auch trotz der schwachen Industriedaten haben die Anleger zum Ende einer recht starken Woche wieder zugegriffen. Die Industrieproduktion in Deutschland fiel im Mai um 2,5%, während Analysten im Schnitt mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Es ist der deutlichste Rücksetzer seit Ende 2022. Die Produktionszahlen hätten auf voller Linie enttäuscht, kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Damit deutet sich für den Dax ein klarer Wochengewinn und die dritte Stabilisierungswoche in Folge an. Die Kurskorrektur von Mitte Juni hat er größtenteils aufgeholt und kann langsam sogar wieder auf den Mai-Rekord bei 18.892 Punkten schielen.

Der MDax gewann bis mittags 1,1% auf 25.831 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es um 0,5% nach oben.

In Großbritannien legte der FTSE-100-Index nach dem erwarteten Wahlsieg von Labour 0,3% auf 8.265 Punkte zu.

Impulse von der Wall Street fehlen, da am 4. Juli wegen des „Independence Days“ nicht gehandelt wurde.

Aixtron deutlich im Plus

Im MDax ging es für Aixtron trotz der gesenkten Jahresprognose im Rahmen der Q2-Zahlen steil bergauf. Denn das Unternehmen berichtete zugleich über einen starken Auftragseingang. Die Titel des Chipanlagenbauers legten bis mittags 16,7% auf 22,02% zu.

Einen Einbruch hat Bitcoin erlitten. Die Kryptowährung büßte aufgrund des Zusammenbruchs der Kryptobörse Mt. Gox 4,8% auf 54.471 Dollar ein.

Börsen in Asien drehen ins Minus

Die Börsen in Japan haben ihre Rekordhochs vom früheren Handel am Freitag nicht halten können. Gewinnmitnahmen und die Spannung vor der Veröffentlichung wichtiger US-Daten drückten den Tokioter Nikkei-Index um 01 % auf 40.873 Punkte. Der breiter gefasste Topix verlor ein halbes Prozent auf 2884 Zähler. Zuvor hatten sie mit 41.100 und 2907 Punkten frische Höchststände erreicht.

Auch der Aktienmarkt in China drehte ins Minus. Die Börse in Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verloren jeweils rund ein halbes Prozent. Hintergrund waren Kursrückgänge bei Energiewerten, Konsumgütern, Finanzdienstleistern und Immobilienwerten. Zudem warteten die Investoren mit Spannung auf die nächsten Schritte der chinesischen Zentralbank. Die Währungshüter teilten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag mit, sie verfügten über Anleihen im Wert von Hunderten von Milliarden Yuan, die sie je nach Marktlage verkaufen würden. Marktteilnehmer sehen dies als Teil eines Plans, die Rally am Anleihemarkt in der Volksrepublik abzukühlen. Die Rendite der zehnjährigen chinesischen Staatsanleihen rückte zum Wochenschluss im Gegenzug zum fallenden Kurs zwar auf 2,259% von 2,219% am Donnerstag vor. Sie lag allerdings weiterhin nahe ihres Allzeittiefs von 2,207%.