Dax tritt auf der Stelle
Finanzmärkte
Dax tritt auf der Stelle
Nach der Rekordjagd in den vergangenen Tagen, bei der der deutsche Leitindex täglich neue Allzeithochs aufgestellt hat, ging es am Dienstag etwas gemächlicher am Aktienmarkt zu. Zum Handelsschluss stand das Börsenbarometer 0,1% niedriger bei 20.329 Zählern. Das aktuelle Rekordhoch bei 20.461 Punkten bleibt damit in greifbarer Nähe.
Auch die jüngste Ankündigung einer geldpolitischen Lockerung in China gab den hiesigen Aktienmärkten keinen neuen Rückenwind. Aus börsentechnischer Sicht sei der Dax nach der jüngsten Kurs-Rally nun „überkauft“, schrieb die Landesbank Helaba. Eine vorübergehende Korrektur sei daher nicht unwahrscheinlich, ein Rücksetzer bis auf 20.000 Punkte möglich.
Gewinnmitnahmen bei Siemens Energy
Bei den Einzeltiteln im Dax zeigte sich am Dienstag eine verkehrte Welt: Während der größte Jahresgewinner Siemens Energy über 4% Federn lassen musste, legte mit dem Labordienstleister Sartorius einer der größten Verlierer 2024 um mehr als 5% zu. Auf Jahressicht steht bei Siemens Energy aber auch nach den Gewinnmitnahmen immer noch eine Vervierfachung des Kurses unter dem Strich, wogegen Sartorius Einbußen von gut 30% hinnehmen muss.
Deutlich größere Tagesverluste als im Dax verzeichneten im MDax Teamviewer und Delivery Hero. Bei dem Fernwartungssoftware-Anbieter kamen die Pläne, die britische Softwarefirma 1E zu übernehmen, bei Anlegern nicht gut an. Die Aktie fiel zeitweise um satte 12%. Nicht viel besser war die Stimmung bei den Aktionären von Delivery Hero, nachdem der Essenslieferant seine Tochter Talabat in Dubai an die Börse gebracht hat. Zum einen wird deren Unternehmenswert nun teilweise aus dem Kurs von Delivery Hero ausgepreist, zum anderen rutschte der Talabat-Kurs schon kurz nach dem IPO unter den Angebotspreis von 1,60 Dirham je Aktie. Daraufhin sackten auch die Delivery-Hero-Papiere um gut 11% ab.
Ölpreis gibt nach, Gold zieht an
Auch am Ölmarkt ging es nach unten, allerdings nur leicht. Die Preise für die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI geben trotz der jüngsten Angriffe Israels in und um Damaskus jeweils um knapp ein halbes Prozent nach. „Die Spannungen im Nahen Osten scheinen sich in Grenzen zu halten, was die Marktteilnehmer dazu veranlasst, ein geringeres Risiko für die Ölversorgung einzupreisen“, kommentierte das Yeap Jun Rong, Stratege beim Broker IG laut Reuters. Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar Al-Assad arbeiten die syrischen Rebellen an der Bildung einer Übergangsregierung. Syrien selbst ist zwar kein großer Ölproduzent, aber das Land unterhielt enge Beziehungen zu dem wichtigen Förderer Iran.
Der Goldpreis stieg indes weiter. Das gelbe Metall verteuerte sich um gut ein halbes Prozent auf 2.673 Dollar je Feinunze. Rückenwind gab hier nicht zuletzt China, das seine Käufe trotz Rekordpreisen wieder aufgenommen hat. Beobachter werteten dies als großen Vertrauensbeweis in die weitere Goldpreisentwicklung.