Märkte am AbendRheinmetall klettern auf Rekordhoch

Dax tritt vor dem Wochenende auf die Bremse

Der Dax hat vor dem Wochenende auf die Bremse getreten. Kräftig zugelegt haben hingegen wieder einmal Rheinmetall.

Dax tritt vor dem Wochenende auf die Bremse

Dax tritt vor dem Wochenende auf die Bremse

ku Frankfurt

Nach der Rekordfahrt der vergangenen Woche hat es vor dem Wochenende eine Verschnaufpause gegeben. Der Dax gab zum Handelsschluss um 0,4% auf 22.513 Punkte nach. Am Vortag hatte noch die Aufnahme von Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg zwischen den USA und Russland und damit die Hoffnung auf ein Ende des Konflikts dem deutschen Aktienmarkt Auftrieb gegeben. Allerdings steht die US-Drohung im Raum, reziproke Zölle gegen Freund und Feind, damit auch gegen die europäischen Verbündeten, einführen zu wollen. Dies wäre für den Dax eine hohe Belastung, allerdings gibt es bisher nur die Drohung und keine konkreten Schritte.

Risiken für Europa

Nach Einschätzung von Analysten bergen die Gespräche aber auch Risiken für Anleger in Europa. So ist es keinesfalls sicher, dass es zu einem Frieden kommt, zumal die gegenwärtige ukrainische Regierung und auch die EU dem eher negativ gegenüber stehen. So sprach Bundeskanzler Olaf Scholz bereits von einem möglichen „Diktatfrieden“. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die USA und Russland die Kosten für einen Wiederaufbau der Ukraine auf die Europäer abwälzen, was eine erhebliche Belastung für die Staatshaushalt der EU-Länder bedeuten könnte.

Rheinmetall gesucht

Sehr fest waren im Dax Rheinmetall mit einem Anstieg von rund 8%. Der Rüstungskonzern, der seit Anfang 2020 seinen Aktienkurs in etwa verzehnfacht hat, profitierte davon, dass die US-Regierung ihre europäischen Verbündeten erneut an daran erinnert hat, dass US-Präsident Trump den Anstieg der Verteidigungsausgaben in Europa von derzeit rund 2% auf 5% des Bruttoinlandsprodukts verlangt. Davon würde Rheinmetall besonders profitieren. Die Analysten der Bank of America haben jedenfalls ihr Kursziel für den Titel von 762 Euro auf 900 Euro angehoben. Mit 832,20 Euro erreichte die Aktie am Freitag ein Rekordhoch.

Dämpfer für FMC

Deutlich unter Druck standen hingegen Fresenius Medical Care (FMC). Die Aktie ermäßigte sich um rund 5%. Der US-Wettbewerber DaVita hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Außerdem wurde in Washington Robert Kennedy jr. zum Gesundheitsminister ernannt, der als ein Kritiker der Pharmakonzerne und der US-Gesundheitsbranche gilt. Für Fresenius Medical Care sind die USA der wichtigste Markt.

Dollar zeigt Schwäche

Am Devisenmarkt ist der Greenback auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen gefallen – gemessen am Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise im Vergleich zu den Währungen der sechs wichtigsten US-Handelspartner misst. Händler sprachen davon, dass es zwar die Drohung durch US-Präsident Trump gibt, gegen sämtliche Länder Strafzölle zu verhängen, die ihrerseits Importe aus den USA Zöllen unterwerfen. Allerdings blieb es bisher bei der Drohung, konkrete Maßnahmen wurden nicht bekannt gegeben. Der Euro kletterte am Freitag um 0,3% auf 1,05 Dollar.

Erdgas verbilligt sich

Der Monatskontrakt für Erdgas in Europa fiel zeitweise unter die Marke von 49 Euro je Megawattstunde, nachdem er an den Tagen zuvor bis über 58 Euro geklettert war. Am Markt wurde auf Pläne der EU-Kommission zur Einführung eines wirksamen Preisobergrenze verwiesen sowie darauf, dass Meteorologen nun von wärmerem Wetter in den restlichen Winterwochen ausgehen. Der Ölpreis legte nach einem Rückgang um 0,5% auf 75,36 Dollar je Barrel zu. Der Goldpreis notierte mit 2.895 Dollar recht deutlich unter seinem kürzlich markierten Allzeithoch von 2.942,70 Dollar je Feinunze.