Dax zeitweise unter 15.000 Punkten
ku Frankfurt
Nach einem schwachen Start ist es dem deutschen Aktienmarkt am Freitag im Tagesverlauf gelungen, die Verluste deutlich zu verkleinern. Den Handel beendete der Dax mit einem Minus von 0,7% bei 15168 Punkten. Am Morgen war der Index zeitweise unter die Marke von 15000 Zählern gerutscht. Sein Tagestief lag bei 14984 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,6% auf 4025 Zähler nach. Schwach präsentierten sich auch zunächst die Nebenwerte. Der MDax als Index mittelgroßer Unternehmen fiel zeitweise unter die Marke von 34000 Punkten. Gefragt waren vor allem defensive Werte wie die Versorger. Händlern zufolge machen sich die Anleger Sorgen, dass die Notenbanken wegen der steigenden Inflation bald den enormen Liquiditätszufluss der Märkte drosseln könnten.
Gewinnmitnahmen gab es bei dem Labordienstleister Sartorius. Die Vorzugsaktie stürzte um 9,9% auf 601 Euro ab. Gefragt waren stattdessen Eon, die sich um 1,9% auf 10,77 Euro verteuerten. In den Reihen der Nebenwerte fiel der Automobilzulieferer Leoni auf. Er gewann 4,4% auf 14,21 Euro hinzu. Weiterhin schwach präsentierte sich die Gemeinschaftswährung. Der Euro wurde am Abend zu 1,1595 Dollar gehandelt, ein minimaler Anstieg gegenüber dem Niveau vom Vortag um 0,1%.
Nach seinem kurzen Ausflug über die Marke von 80 Dollar je Barrel blieb der Preis der Rohölsorte Brent Crude darunter. Die Sorte ging zu 78,58 Dollar um, ein ganz leichtes Plus von 0,3%. Am Montag wird es das nächste Treffen des Kartells Opec plus geben, bei dem es auch um die Produktionsmenge in den kommenden Monaten gehen dürfte. Am Markt wird spekuliert, dass es nun doch zu einer rascheren Anhebung der Produktionsmenge kommen könnte. Die Analysten der Bank of America halten es indes für möglich, dass der Ölpreis in diesem Winter über die Marke von 100 Dollar klettert.
Der europäische Gaspreis ist mit 100 Euro je Megawattstunde an der Intercontinental Exchange auf ein Rekordhoch geklettert. Gegenüber Vortag legte er um weitere 2,3% zu. Analysten verweisen darauf, dass weniger Erdgas aus Russland geliefert wird, wobei die europäischen Gasspeicher aktuell vor dem Winter nur zu 75% gefüllt sind, statt der sonst üblichen 90%.