Aktienmarkt

Delta-Ausbreitung belastet

Die weltweit zunehmende Ausbreitung der Delta-Variante hat die Party an den Aktienmärkten zunächst einmal beendet. Der Dax verlor 1,7%.

Delta-Ausbreitung belastet

wrü Frankfurt

An den europäischen Aktienmärkten hat am Donnerstag das Vordringen der Delta-Variante in mehreren Ländern die Laune verdorben. Denn komme es jetzt weltweit durch Delta zu einer vierten Welle der Pandemie, dürfte dies auch die aktuelle starke Erholung der Weltwirtschaft treffen. Auch hätten sich einige Marktteilnehmer nach den hohen Gewinnen mit Aktien der vergangenen Monate zurückgehalten oder auch einmal Gewinne mitgenommen. Nach Auffassung der technischen Analysten von Indexradar zeigt der mittelfristige Trend des Dax nach oben. Doch bestehe durchaus Spielraum für eine Zwischenkorrektur. Die saisonal schwachen Monate für das deutsche Börsenbarometer sind eigentlich der August und September. Der Juli ist im langjährigen Durchschnitt ein guter Monat, doch kann er natürlich auch einmal schwach ausfallen. Die Unsicherheit ist jedenfalls groß, wie sich die Pandemie weiter entwickelt und ob Delta nicht vielleicht doch zu einem kräftigen Rückschlag führt. Der Dax gab um 1,7% auf 15421 Punkte nach. Der MDax verlor 1,3% auf 34352 Zähler und der Euro Stoxx 50 immerhin 2,1% auf 3992 Zähler.

Zum wiederholten Male enttäuschte der Softwarekonzern Teamviewer, dieses Mal mit den vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal. Mit ca. 15% gegenüber Vorjahr fiel das Umsatzwachstum deutlich niedriger als von den Analysten erwartet aus. Die Aktie fiel um 14,3% auf 27,69 Euro zurück und liegt damit nur noch knapp über ihrem Ausgabepreis von 26,25 Euro im September 2019.

Knorr-Bremse profitierten von der Entscheidung gegen eine Mehrheitsübernahme bei Hella und legten gegen die allgemeine Marktschwäche 7,3% auf 96,86 Euro zu. Fielmann ermäßigten sich nach den vorläufigen Halbjahreszahlen um 0,1% auf 65,50 Euro. Aixtron gaben 4,3% auf 20,94 Euro ab. Im Dax wiesen am Nachmittag alle Titel Kursver­luste auf.

Die Analysten der Deutschen Bank stufen den E-Commerce-Gewinner Deutsche Post nach den Quartalszahlen und der Prognoseerhöhung vom Vortag als Kauf mit einem Kursziel von 73 Euro ein. Die Deutsche-Post-Aktie ermäßigte sich um 1,9% auf 57,56 Euro. Zykliker tendierten schwach. Infineon verloren 2,8% auf 32,53 Euro und Continental 2,6% auf 116,82 Euro. VW-Vorzüge und BMW litten unter der Kartellstrafe durch die EU-Kommission und büßten 2,8% auf 200,50 Euro sowie 2,1% auf 84,47 Euro ein.