Anleihen

Deutsche Inflations­daten schieben Bundrenditen an

Der Schocker von der Inflationsseite hält die Bundrenditen auf Trab, und zwar nach oben. Auf 10% ist die deutsche Teuerung mittlerweile geklettert.

Deutsche Inflations­daten schieben Bundrenditen an

kjo Frankfurt

Bei den Bundesanleihen ist es am Donnerstag erneut zu einem deutlicheren Schub nach oben gekommen. Der Grund waren neue Inflationsdaten aus Deutschland, die einmal mehr unterstrichen, dass die Teuerung hierzulande wie auch anderswo weiter auf dem Weg nach oben ist. Die Inflationsrate in Deutschland erhöhte sich im September massiv und erreichte nunmehr den höchsten Stand seit Anfang der 1950er Jahre. Nach dem Wegfall des 9-Euro-Tickets und des Tankrabatts kosteten Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 10% mehr als noch ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem geringeren Anstieg auf 9,4% gerechnet, nach einer Teuerungsrate von 7,9% im August.

Die zehnjährige Bundrendite kletterte nach 2,14% am Vortag bis auf das Tageshoch von 2,30% und war im späten Handel bei Werten um 2,26%.

Angesichts der Inflation wird die Europäische Zentralbank (EZB) nach Einschätzung der führenden Forschungsinstitute viel stärker gegensteuern als bislang im Handel erwartet. „Weil es zu Aufwärtsrevisionen der EZB-Inflationsprognose für das Jahr 2023 kommen dürfte, wird die Geldpolitik wohl deutlich stärker gestrafft werden als noch gegenwärtig an den Märkten erwartet“, teilten die Regierungsberater in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Herbstgutachten mit. Die Institute erwarten 2022 noch zwei Zinserhöhungen.

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