Euro rutscht wieder ab
xaw Frankfurt
Die erneut wachsenden Sorgen vor einem vollständigen russischen Gaslieferstopp haben den Euro am Mittwoch belastet. Die Gemeinschaftswährung rutschte wieder unter 1,02 Dollar ab und notierte im Tagestief zu 1,0174 Dollar, am Abend lag sie mit einem Minus von 0,3% auf 1,0198 Dollar.
Investoren zeigten sich im Verlauf besorgt darüber, dass die Gaslieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Abschluss der regulären Wartungsarbeiten am Donnerstag nur in stark reduziertem Umfang erfolgen oder sogar ganz ausbleiben könnten. Am Vortag hatten Berichte, gemäß denen Russland die Exporte planmäßig wiederaufnehmen wolle, noch für Euphorie gesorgt.
Zudem warten die Investoren mit Spannung auf die Ergebnisse der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Angesichts der deutlich restriktiveren Geldpolitik der Fed wäre eine EZB-Zinserhöhung um mehr als 25 Basispunkte nötig, um den Euro gegenüber dem Greenback zu stabilisieren.
Unterdessen setzte die türkische Lira ihren Abwertungskurs fort. Der Dollar legte bis zum Abend um 0,2% auf 17,5837 Lira zu. Die Commerzbank verweist zudem darauf, dass die Lira nicht nur gegenüber dem Dollar abgewertet hat. Die bisherigen Krisenmaßnahmen Ankaras beliefen sich auf währungsgesicherte Einlagen oder „unterschiedliche Quasi-Kapitalkontrollen“ und adressierten das zentrale Problem nicht. Dieses bestehe in der fehlenden Unabhängigkeit der Notenbank und der mangelnden Inflationsbekämpfung.