Devisenmarkt

Euro stürzt auf tiefsten Stand seit fast 20 Jahren ab

Der Dollar hat am Dienstag von seinem Status als sicherer Anlagehafen profitiert. Im Gegenzug rutschte der Euro auf den tiefsten Stand seit Ende 2002 ab.

Euro stürzt auf tiefsten Stand seit fast 20 Jahren ab

xaw Frankfurt

Der Euro hat gegenüber dem Dollar am Dienstag den tiefsten Stand seit fast 20 Jahren erreicht. Zeitweise rutschte die europäische Gemeinschaftswährung auf 1,0237 Dollar ab und wurde damit so niedrig gehandelt wie zuletzt zum Jahresende 2002. Am Abend notierte sie dann noch zu 1,0246 Dollar, dies bedeutete ein Minus von 1,7% gegenüber dem Vortag.

Die Euro-Schwäche ging dabei mit einer allgemein eingetrübten Finanzmarktstimmung einher, die dem Dollar wiederum Auftrieb verlieh. Der Greenback gilt nicht nur als sicherer Anlagehafen, Investoren schätzen ihn auch aufgrund seiner hohen Liquidität. In einem Umfeld, in dem sich infolge der Furcht vor einem russischen Gas-Lieferstopp zunehmende Sorgen vor einer Rezession in der Eurozone ausbreiten, erhält der Dollar daher Zulauf. Hinzu kommt die weiterhin bestehende Disparität zwischen der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und jener der Federal Reserve. Zwar hat die EZB für Mitte Juli die erste Zinserhöhung seit elf Jahren angekündigt, die Federal Reserve hat ihren Leitzins unterdessen bereits mehrfach und deutlich angehoben.

Auch der Schweizer Franken setzte seinen Aufwärtstrend gegenüber dem Euro fort. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung um 0,9% leichter zu 0,9931 sfr gehandelt. Dass die eidgenössische Inflationsrate im Juni über die Marke von 3% geklettert war, spricht laut Analysten dafür, dass die Schweizerische Nationalbank eine weitere Aufwertung der heimischen Valuta tolerieren wird.

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