Märkte am Abend

Französischer CAC 40 rutscht noch ins Minus

Am Tag nach der Parlamentswahl hat der französische Aktienmarkt zunächst freundlich tendiert, fiel aber dann zurück. Der Spread von französischen Staatsanleihen gegenüber Bunds hat sich ermäßigt.

Französischer CAC 40 rutscht noch ins Minus

Finanzmärkte

Französischer CAC 40 rutscht ins Minus

Aktien nach Wahl zunächst freundlich – Renditeaufschlag zu Bunds geht zurück

wrü Frankfurt

Am Tag nach der zweiten und endgültigen Runde der Parlamentswahlen in Frankreich hat sich der europäische Aktienmarkt zunächst in freundlicher Stimmung gezeigt, gab dann am Nachmittag aber wieder Gewinne ab. Der französische Leitindex CAC 40 lag zunächst im Plus, schwächte sich am Nachmittag aber ab und schloss 0,5% leichter auf 7.640 Punkten. Der Dax schloss unverändert auf 18.472 Zählern. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,1% auf 4.976 Punkte.

In der zweiten Runde der Wahlen hatte der Rassemblement National von Marine Le Pen schlechter abgeschnitten als erwartet und das Linksbündnis Nouveau Front Populaire stärker als gedacht. Damit gibt es aber nun keine klaren Mehrheiten in der Nationalversammlung, zumal das Linksbündnis vielschichtig ist. Der Renditeaufschlag zehnjähriger französischer Staatsanleihen gegenüber entsprechenden Bundesanleihen ging am Montag bis auf 65 Basispunkte (BP) zurück. Nach der ersten Runde der Parlamentswahlen war er bis auf 85 BP herausgelaufen. Allerdings hatte er vor Beginn der politischen Krise in Frankreich für längere Zeit bei rund 50 bis 55 BP gelegen. Die Rendite für zehnjährige französische Staatsanleihen ermäßigte sich auf 3,17%. Die Rendite zehnjähriger Bunds lag bei 2,52%.

Unter den Einzelwerten setzten sich insbesondere die Rüstungsaktien in Szene. So befestigten sich Rheinmetall um 1,3% auf Euro und machten damit Verluste vom Freitag wieder wett. Im SDax zogen Renk um 3,8% auf 26,34 Euro an. Im MDax ermäßigten sich Hensoldt um 2,4% auf 35,22 Euro. Händler verwiesen auf den Gipfel der Nato in Washington, der am Dienstag beginnt. Auf diesem könnte es noch mehr Druck für eine weitere Steigerung der Rüstungsbudgets der Mitgliedsländer geben. Zudem hieß es, dass es sich um technische Käufe nach den Kursverlusten vom Freitag handelt. Zu diesen war es gekommen, weil sich Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius vorerst nicht mit seinen Forderungen nach noch mehr Geld für Rüstung durchgesetzt hatte.

Die Analysten der Deutschen Bank haben ihre Kaufempfehlung für die Aktie der Deutschen Börse bekräftigt und ihr Kursziel für die Aktie von 218 auf 220 Euro angehoben. Die Analysten erwarten, dass sich das gute Momentum der Deutschen Börse fortsetzt. Deutsche Börse ermäßigten sich um 0,3% auf 186,75 Euro.

Zeitweilig um fast 12% stürzten Delivery Hero ab. Zu Handelsschluss stand noch ein Minus von 7,2% auf 19,50 Euro zu Buche. Die Aktie nähert sich dem Rekordtief vom Februar von 14,92 Euro wieder an. Dem Essenslieferdienst drohen nach eigener Darstellung Strafzahlungen von mehr als 400 Mill. Euro wegen angeblicher Verstöße gegen das EU-Kartellrecht. Die Analysten von Jefferies merkten dazu an, dass das Unternehmen über genügend Barmittel verfüge und eine Erhöhung der entsprechenden Rückstellungen angekündigt habe. Schwäche zeigten auch K+S. Der Aktienkurs ermäßigte sich um 5,8% auf 11,80 Euro. Die Analysten der Bank of America nahmen ihre Kaufempfehlung zurück und stufen die Aktie nun mit „Underperform“ ein.

Ölpreis ermäßigt

Am Devisenmarkt war der Euro gegenüber dem Greenback am Montag praktisch unverändert. Er wurde zu 1,0837 Dollar gehandelt. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner angibt, war ebenfalls unverändert. Die japanische Währung erwies sich als etwas fester. Der Greenback fiel wieder unter die Marke von 161 Yen je Dollar. Am Abend wurde er dann mit 160,61 gehandelt und damit unverändert zum Kurs vom Freitag.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab um 0,4% auf 86,23 Dollar je Barrel nach. Händler verwiesen darauf, dass die Chancen für einen Waffenstillstand im Gazastreifen gestiegen seien.