Inflationsdaten ohne Effekt
wrü Frankfurt
Mit Spannung sind am Dienstag die Inflationszahlen für den November erwartet worden. Als diese dann um 14 Uhr veröffentlicht wurden, brachten sie aber keine Impulse für den deutschen Aktienmarkt. Die Teuerungsrate (CPI) in Deutschland hat sich zwar nach vorläufigen Zahlen im November auf 10,0% gegenüber Vorjahr nach 10,4% im Oktober ermäßigt. Doch kam die Entspannung von den Energiepreisen, der Inflationsdruck bleibt also nach wie vor hoch. Der „Inflationsrückgang nimmt wenig Druck von der EZB“, sagt Jörg Zeuner, Chefvolkswirt von Union Investment. „Bitte nicht zu früh freuen!“, schreibt Marco Wagner von der Commerzbank. Für eine Entwarnung sei es viel zu früh. „Der unterliegende Inflationsdruck ist nach wie vor hoch, zumal laut Umfragen viele Unternehmen ihre höheren Kosten noch an die Verbraucher weitergeben wollen.“ Der Dax schloss 0,2% leichter auf 14355 Punkten, der Euro Stoxx 50 kaum verändert bei 3934 Zählern.
Im Dax gewannen Covestro 3,2% auf 38,23 Euro und Zalando 1,4% auf 29,25 Euro. Munich Re kletterten über die Marke von 300 Euro und schlossen 2,1% verbessert auf 301,50 Euro. Allianz rückten 0,9% auf 205,60 Euro vor.
Airbus werden unverändert von Deutsche Bank Research mit einem Kursziel von 133 Euro zum Kauf empfohlen. Analyst Christophe Menard stuft die negative Kursreaktion nach Meldungen zu Auslieferungsverzögerungen beziehungsweise Auslieferungszielen als übertrieben ein. Die Airbus-Aktie gewann 1,6% auf 109,12 Euro.
Im MDax profitierten Aixtron von der Anhebung der Umsatzprognose von ASM International und legten 0,3% auf 29,91 Euro zu.
Hingegen fiel der Gewerbeimmobilienspezialist Aroundtown nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen zum dritten Quartal deutlich um 7,8% auf 2,34 Euro zurück. Analysten stuften das Ergebnis als im Rahmen der Erwartungen ein. UBS bewertet Aroundtown nach den Zahlen unverändert mit „Neutral“ und einem Kursziel von 2 Euro. Auch Goldman Sachs bleibt bei einer Einstufung mit „Neutral“ bei einem Kursziel von 2,40 Euro je Aktie.
Hellofresh verloren 4,8% auf 22,66 Euro, Telefónica Deutschland 6,4% auf 2,27 Euro und Hypoport 3,2% auf 104,40 Euro. Der Kurs der Software AG rutschte um 4,1% auf 23,92 Euro ab.
UBS hat die Einstufung von Uniper auf „Verkaufen“ belassen und das Kursziel von 2 auf 1,80 Euro gesenkt. Analyst Sam Arie sieht keine solide fundamentale Basis für eine optimistischere Einschätzung. Uniper verloren 13% auf 4,79 Euro.
Der angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group veröffentlichte nach der Einigung mit Kern-Gläubigern Neunmonatszahlen. Dabei gab die Gesellschaft zwar ein flächenbereinigtes Mietwachstum sowie Barmittelbestände in Höhe von 615 Mill. Euro bekannt. Allerdings wurde der EPRA NTA um 23,1% niedriger als Ende 2021 ausgewiesen. Die Aktie verlor 17,4% auf 2,09 Euro.