Aktienmärkte

Krieg lässt Dax ein­brechen

Die Aktienmärkte sind infolge des Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine massiv eingebrochen. Uniper verloren 14 Prozent.

Krieg lässt Dax ein­brechen

wrü Frankfurt

Die Aktienmärkte sind vom Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine im Morgengrauen überrascht worden. Denn damit, dass es so schnell zu einem Krieg kommt, hatten nur wenige gerechnet. Entsprechend gingen die Aktienmärkte am Donnerstag weltweit in die Knie, und die Analysten passten vielfach ihre Indexprognosen nach unten an. Hierzulande eröffnete der Dax bereits mit einem Minus von 4,4% auf 13989 Punkten und schloss nach einem nervösen und volatilen Handel um 4% ermäßigt auf 14052 Zählern. Somit konnte sich der Leitindex sogar zum Börsenschluss hin etwas vom Tagestief bei 13807 Zählern erholen. Der Euro Stoxx50 gab um 3,6% auf 3829 Punkte nach.

Bei den Einzelwerten sorgte der Ausbruch des Krieges für die größten Kursbewegungen. Doch gab es auch einzelne Unternehmensmeldungen, welche die Märkte bewegten. Hohe Verluste verzeichneten erneut Uniper, die nach einem Xetra-Tief bei 26,85 Euro um 14% ermäßigt auf 28,63 Euro schlossen. Der Versorger ist an der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt, die nach dem Kriegsausbruch wohl endgültig in den kommenden Jahren nicht ans Netz gehen dürfte. Dafür waren Titel des Rüstungskonzerns Rheinmetall gefragt, die 3,4% auf 100,05 Euro zulegen. Schließlich dürfte infolge der russischen Aggression die Nachfrage nach Rüstungsgütern zunehmen. Zudem rückte die Aktie des Windanlagenbauers Nordex um 12,8% auf 13,76 Euro vor. Im Dax konnten sich Siemens Energy um 7,4% auf 19,49 Euro verbessern.

Nach unten durchgereicht wurden europaweit die Bankaktien, wobei auch angemerkt wurde, dass durch den Krieg die Notenbanken vor Leitzinserhöhungen zunächst einmal zurückschrecken könnten. Von diesen würden aber die Banken profitieren. Zudem ist es möglich, dass die Sanktionen, die jetzt gegenüber Russland ergriffen werden, auch auf die Bilanzen einzelner Banken durchschlagen könnten. Jedenfalls gaben Deutsche Bank 12,5% auf 11,26 Euro und Commerzbank 13,1% auf 7,48 Euro ab.

Am 1. April 1972 haben fünf ehemalige IBM-Ingenieure SAP gegründet. Nun gab SAP bekannt, anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums eine Sonderdividende von 0,50 Euro zu zahlen, so dass Aktionäre in diesem Jahr insgesamt eine Dividende von 2,45 Euro je Aktie erhalten werden. Die SAP-Aktie ging daraufhin mit einem für diesen Tag eher geringen Verlust von 2,1% auf 97,48 Euro aus dem Handel.

Die Mercedes-Benz Group gab eine Erhöhung der Dividende auf 5 Euro je Aktie bekannt. Der Kurs des Autobauers ermäßigte sich um 6,5% auf 68,79 Euro. Der Baukonzern Hochtief berichtete über einen deutlichen Gewinnrückgang im vergangenen Jahr und kürzt daher die Dividende von 3,93 auf 1,91 Euro je Aktie. Hochtief verloren 7,3% auf 61,42 Euro.