Lira setzt nach Zwischenspurt deutlich zurück
xaw Frankfurt
Die zwischenzeitliche Rally der türkischen Lira ist zum Wochenauftakt abrupt abgerissen. Nach fünf aufeinanderfolgenden Tagen mit Kursgewinnen setzte die Devise gegenüber dem Dollar am Montag bis zum Abend um 8% zurück, der Greenback notierte zu 11,50 Lira.
Zuletzt hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan Maßnahmen gegen den Kursverfall der Landeswährung angekündigt – darunter eine staatliche Einlagengarantie zum Schutz gegen Währungsschwankungen – und der Lira kurzfristig Schwung verliehen. Analysten bezeichnen die Schritte allerdings als Symptombekämpfung, die den Grund des Problems nicht beseitige. Dieser liege im geldpolitischen Kurs der Türkei, der trotz einer hohen Inflation stark expansiv ausgerichtet ist.
Zugleich vermuten Beobachter, dass die Zentralbank in Ankara den jüngsten Zwischenspurt der Devise im Hintergrund mit Dollar-Verkäufen angetrieben hat. So waren die Fremdwährungsreserven der Notenbank zuletzt deutlich zurückgegangen. Laut Ökonomen der britischen Großbank HSBC sind weitere Anstiege des Dollar gegenüber der Lira durchaus wahrscheinlich, sobald die türkischen Währungshüter ihre Interventionen zurückfahren.
Unterdessen entwickelte sich der Euro bei niedrigen Handelsvolumen robust. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend mit einem Plus von 0,1% auf 1,1329 Dollar. Auch populäre Kryptowährungen zeigten sich stabil. Marktprimus Bitcoin, der kurz vor Weihnachten über die Marke von 50000 Dollar zurückgekehrt war, wurde zu 51471 Dollar gehandelt – dies entsprach einem Plus von 2,3% gegenüber dem Vortag.