Der MDax hat am Mittwoch ein Rekordhoch von 36022 Punkten markiert. Angetrieben wurde der Mid-Cap-Index, der mit einem Plus von 0,8% auf 36011 Zählern schloss, von positiven Unternehmensnachrichten. Derweil ließen Europas Blue-Chip-Indizes im Verlauf die Dynamik vermissen. Dax und Euro Stoxx 50 stagnierten lange unterhalb ihrer Vortagesniveaus – während der deutsche Leitindex noch mit einem Plus von 0,3% auf 15966 Punkten schloss, gab das Börsenbarometer für den Euroraum um 0,1% auf 4191 Zähler nach.

Für Zurückhaltung sorgte dabei weiterhin die Ausbreitung des Coronavirus insbesondere in Asien, aber auch Nachrichten über steigende Infektionen in Deutschland. In der Folge macht unter Investoren die Befürchtung die Runde, der laufende wirtschaftliche Aufschwung könne empfindlich ausgebremst werden. Auch die erwartete Zunahme geopolitischer Risiken nach der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan sorgte am Markt für Verunsicherung. Auch von der Wall Street kamen im europäischen Nachmittagshandel keine positiven Im­pulse. Die Anleger in New York zeigten sich vor der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank am Abend wenig risikofreudig. Zudem richtet sich der Blick bereits auf das in der kommenden Woche stattfindende Zentralbanktreffen in Jackson Hole.

Unter den Einzelwerten im deutschen Leitindex waren Deutsche Post mit einem Plus von 2,4% auf 59,93 Euro Tagessieger. Derweil markierten Merck ein Rekordhoch von 200,81 Euro und schlossen um 1,2% verbessert auf 200,50 Euro. Die Darmstädter zählen zu den Pandemiegewinnern am deutschen Aktienmarkt, seit März 2020 hat das Papier des Pharmakonzerns um über 146% zugelegt. Insbesondere die Laborsparte, die zahlreiche Impfstoffentwickler beliefert, boomt.

Schwach entwickelten sich die Automobilwerte: Daimler, Volkswagen-Vorzüge und BMW gehörten zu den größten Tagesverlierern im Dax. Die Vorzugsaktie der Porsche SE – die Holding hält die Mehrheit an VW-Stämmen – lag lange am Ende des MDax und schloss mit einem Minus von 1,9% auf 84,82 Euro.

Dagegen gehörten Wacker Chemie, die um 5,2% auf 139,75 Euro zulegten, zu den Tagesgewinnern in der zweiten deutschen Börsenliga. Die Aktie des Spezialchemie-Konzerns profitierte von einem Großauftrag: Der Solarmodul-Hersteller Jinkosolar hatte mitgeteilt, bis Ende 2026 Polysilizium im Volumen von insgesamt mehr als 70000 Tonnen von Wacker beziehen zu wollen. Zudem trieb auch die allgemein gute Stimmung in der deutschen Chemieindustrie, die nach Angaben des Branchenverbands VCI beim Umsatz mit Vorprodukten auf ein Rekordjahr zusteuert.