Märkte am Mittag

Investoren haben Nahost-Konflikt und Inflation im Blick - Dax mittags aber wenig bewegt

Die Anleger an den Aktien- und Bondmärkten haben den Nahost-Konflikt und die Inflationsentwicklung im Blick, die Notierungen beim Dax und Bund-Future sind zur Mittagszeit aber wenig verändert.

Investoren haben Nahost-Konflikt und Inflation im Blick - Dax mittags aber wenig bewegt

Wenig Bewegung hat es am Mittwoch an den europäischen Aktienmärkten gegeben. Der deutsche Leitindex Dax lag zur Mittagszeit 0,4% tiefer bei 15.196 Punkten. Bei dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab es ebenfalls nur ein leichtes Minus von 0,4%. Marktteilnehmer haben zum einen den Nahost-Konflikt im Blick, andererseits die weitere Inflations- und Leitzinsentwicklung.

Der Nahost-Konflikt könnte etwa aus Sicht von Griechenlands Notenbankchef Yannis Stournaras die Wirtschaft im Euroraum vor Herausforderungen stellen. "In Anbetracht der Tatsache, dass die Eurozone weiterhin ein großer Netto-Energieimporteur ist, wird das wahrscheinlich eine stagflationäre Auswirkung haben, wenn es zu einem Problem wird", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem Interview. Der Konflikt hat bereits die Rohölpreise nach oben getrieben, da Marktakteure eine Ausweitung auf weitere Länder wie den Iran nicht ausschließen. könnten. "Wir müssen vorbereitet sein", so Stournaras. "Wenn es einen Exodus von Menschen gibt, wissen wir per Definition, dass Europa und der europäische Süden die erste Station sein wird, so dass dies ein ernstes wirtschaftliches und soziales Problem sein wird." Die Wirtschaft der Eurozone befinde sich bereits an einem kritischen Punkt. Weitere Zinsanhebungen der EZB seien daher riskant.

Entspannungssignale kamen von der Teuerungsentwicklung. Die Inflation im Euroraum geht im Zuge der Serie von Zinserhöhungen der EZB mehr und mehr zurück. Die Verbraucherpreise legten im September um 4,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Damit bestätigte es eine erste Schätzung von Ende September. Das ist das niedrigste Inflationsniveau seit Oktober 2021. Im August hatte die Teuerung noch bei 5,2% gelegen. Die Kerninflation nahm im September ebenfalls kräftig auf 4,5% ab nach 5,3% im August. Auch bei dieser Zahl wurde die erste Schätzung von Ende September bestätigt. Auf die Inflationszahlen und den Nahost-Konflikt reagierten die Bundesanleihen praktisch kaum. Der Bund-Future war mit mittags mit 0,1% im Plus. Der Euro war ebenfalls wenig verändert.

Der Preis für Brent-Öl kletterte um 2,7% auf 92,33 Dollar. Nachdem sich die Ölpreise in der ersten Wochenhälfte mit der Hoffnung auf diplomatische Bemühungen zur Eindämmung des Kriegs zwischen der Hamas und Israel noch stabilisieren konnten, droht mittlerweile eine weitere Eskalation. Marktbeobachter verwiesen auf einen Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen, der die geopolitischen Sorgen am Ölmarkt verstärkt habe.