Die britische Notenbank hat an ihrer extrem lockeren Geldpolitik grundsätzlich festgehalten. Die Leitzinsen bleiben bei 0,1%, wie die Bank of England am Donnerstag in London nach ihrer Zinssitzung mitteilte. Die Anleihekäufe wurden jedoch angepasst. Zwar blieb das Gesamtvolumen des Kaufprogramms unverändert bei 895 Mrd. Pfund. Das wöchentliche Kauftempo soll aber reduziert werden. Das Pfund verlor 0,2% auf 1,3878 Dollar. Offenbar wurde die reduzierte Geschwindigkeit der Käufe an den Märkten zunächst als geldpolitischer Richtungsschwenk interpretiert. Britische Staatsanleihen gerieten nach der Entscheidung unter Druck, konnten sich jedoch wieder fangen.

Die türkische Notenbank ließ den Leitzins ebenfalls unverändert. Der Schlüsselsatz bleibe bei 19%, teilten die Währungshüter mit. Zudem bekräftigten sie, den Satz über der Inflationsrate zu halten. Die Notenbank erwartet, dass die Teuerung sich allmählich abschwächt, nachdem sie infolge des Kurssturzes der Lira auf über 17% gestiegen war. Die türkische Lira zog nach der Zentralbankentscheidung leicht an. Im Gegenzug verbilligte sich der Dollar um 0,3% auf 8,2894 Lira.

Die norwegische Notenbank be­ließ den Leitzins bei 0,0%. Gleichzeitig kündigte die Norgesbank an, dass die Zinsen im zweiten Halbjahr wahrscheinlich erhöht werden. Die norwegische Krone reagierte kaum auf die Entscheidung der Notenbank. Die Währung verlor gegenüber dem Euro 0,2%.

Der Euro legte bis zum Abend um 0,4% auf 1,2052 Dollar zu. Die Gemeinschaftswährung wurde zum einen durch den schwächeren Dollar gestärkt. Hinzu kamen gute Konjunkturdaten aus Deutschland zum Auftragseingang der Industrie.