Anleihemärkte

Rendite­rückgang nach deutschen Inflations­daten

Neue Inflationsdaten aus Deutschland haben am Mittwoch die Teuerungssorgen der Anleger gedämpft. Somit griffen die Investoren wieder bei Anleihen zu.

Rendite­rückgang nach deutschen Inflations­daten

kjo Frankfurt

Zur Wochenmitte sind die Renditen an den europäischen Bondmärkten deutlich zurückgegangen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, die am Vortag noch bei 1,64% gelegen hatte, fiel bis auf das Tagestief von 1,54% und war im späten europäischen Handel bei 1,58%. Auch bei den Staatspapieren aus der Eurozonenperipherie griffen die Anleger zu, so dass etwa die zehnjährige Italien-Rendite von 3,67% auf 3,54% fiel und im späten Handel bei 3,59% lag. Auch die zehnjährigen spanischen und portugiesischen Pendants verzeichneten sinkende Renditen.

Grund für die Rückgänge waren neue Inflationsdaten aus Deutschland. Der Tankrabatt, das Neun-Euro-Ticket und geringere Ölpreise dämpften demzufolge die Inflation in Deutschland im Juni. Waren und Dienstleistungen kosteten zwar durchschnittlich 7,6% mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem Anstieg auf 8% gerechnet. Im Mai war die Teuerungsrate mit 7,9% so hoch ausgefallen wie seit dem Winter 1973/74 nicht mehr, im April betrug sie 7,4%.

Die Inflationsdaten waren aber nicht der alleinige Grund für die Renditerückgänge. Anleger trennten sich auch von risikobehafteten Assets wie Aktien. Sie steuerten sodann wieder die sicheren Häfen an, wozu auch Bundesanleihen gehörten. Hinzu kommt, dass Anleger auf den gestiegenen Renditeniveaus nun auch wieder interessante Gelegenheiten für den Einstieg in Bonds sehen.

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