Finanzmärkte

Schwache Konjunkturdaten drücken Dax weiter

Am deutschen Aktienmarkt überwog auch am Mittwoch die Zahl der Pessimisten. Während der Leitindex in Richtung der runden 19.000-Punkte-Marke rutscht, hatte ein Gewerbeimmobilien-Spezialist kräftigen Rückenwind.

Schwache Konjunkturdaten drücken Dax weiter

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Schwache Konjunkturdaten drücken Dax

Aroundtown-Zahlen überzeugen Anleger – Stratec profitieren von Kaufempfehlung

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat am Mittwoch weitere Verluste hinnehmen müssen und rutscht damit wieder in Richtung der runden Marke von 19.000 Zählern ab. Aus dem Handel ging das Börsenbarometer mit einem Abschlag von 0,2% bei 19.262 Punkten.

Belastend wirkten schwache Konjunkturdaten aus Deutschland. Das GfK-Konsumklima verzeichnete eine überraschend trübe Kauflaune und das ausgerechnet im für den Handel so wichtigen Weihnachtsgeschäft. Das GfK-Barometer sank auf minus 23,3 Punkte von revidiert minus 18,4 Zählern im Vormonat und damit auf den tiefsten Stand seit Mai. Zudem lasten weiter die Zollpläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf den europäischen Aktienmärkten. Während in den USA längst eine Weihnachtsrally eingesetzt hat, dümpeln die europäischen Börsen vor sich hin. Auch eine von den USA vermittelte Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah konnte die Stimmung an den hiesigen Finanzmärkten nicht aufhellen.

Aroundtown führen MDax an

Bei den Einzeltiteln zeigten sich die Papiere von Aroundtown im MDax deutlich verbessert. Die Aktie gewann an der Indexspitze nach Zahlen zeitweise knapp 9% und waren damit so teuer wie zuletzt im August 2022. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist konnte sich dank gestiegener Mieteinnahmen und wieder etwas niedrigerer Zinsen weiter stabilisieren. Der Verlust in den ersten neun Monaten des Jahres ging im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Zudem peilt Aroundtown beim operativen Ergebnis jetzt den oberen Bereich der im Sommer erhöhten Zielspanne von 290 bis 320 Mill. Euro an. Im Vergleich zu 2023 dürfte das operative Ergebnis damit nur noch leicht sinken. Das gab auch Vonovia im Dax Rückenwind.

Zu den Gewinnern im Leitindex zählten nach einer Hochstufung auch die Papiere von Henkel. J.P. Morgan-Analystin Celine Pannuti empfiehlt die Aktie des Konsumgüterkonzerns nun mit „Overweight“. Sie betonte in ihrem Branchenausblick auf 2025 die attraktive Aktienrendite. Henkel sei immer noch deutlich günstiger als seine Wettwerber, obwohl die Jahresziele für 2024 bereits zweimal aufgestockt wurden. Daneben legte auch die Aktie von Konkurrent Beiersdorf zu. Pannuti sieht für die Titel dank Barmittelausschüttungen und Zukäufen noch Luft nach oben.

Auto1 klettern weiter

Im SDax trieb eine Kaufempfehlung von Warburg Research die Aktie von Stratec an. Angesichts eines sichtbaren Aufschwungs entlang der Wertschöpfungskette sei die Aktie zu stark gefallen, begründete Analyst Michael Heider seine Einschätzung. Nach dem am Donnerstag markierten Tief seit dem Jahr 2013 erholten sich die Titel zeitweise um mehr als 11%. Daneben zogen auch die Papiere von Auto1 an und markierten den höchsten Stand seit August 2022. Für J.P. Morgan-Experte Marcus Diebel ist deren guter Lauf aber noch lange nicht am Ende. Obwohl sich der Aktienkurs seit dem Rekordtief Anfang März mehr als verdreifacht hat, sieht Diebel mit seinem deutlich erhöhten Kursziel von 17,10 Euro noch immer knapp 50% Steigerungspotenzial.

An den Rohstoffmärkten blieb Gold weiter gefragt. Eine Feinunze verteuerte sich um bis zu 0,8% auf 2.653 Dollar. Beobachtern zufolge fand der Goldpreis Unterstützung durch den zuletzt schwächeren Dollar, was die Attraktivität des in der US-Währung notierten Edelmetalls für Besitzer anderer Währungen steigerte.

An den Anleihemärkten weiteten sich die Risikoaufschläge für französische Papiere aus. Der Renditeabstand zwischen den zehnjährigen französischen Staatsanleihen und den deutschen Bundespapieren stieg auf 88,5 Basispunkte und damit auf den höchsten Stand seit 2012 zu Zeiten der Euroschuldenkrise. Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen vom Rassemblement National drohte mit dem Sturz der Regierung von Ministerpräsident Michel Barnier, weil sie mit den im Haushalt vorgesehenen Maßnahmen zur Ausgabenkürzung und Steuererhöhung nicht einverstanden ist.