Steigende Zinsen lasten auf Stimmung
xaw Frankfurt
Die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten hat sich am Dienstag erheblich eingetrübt. Der Dax gab angesichts der Aussicht auf raschere Zinserhöhungen durch die Federal Reserve und anziehender Anleiherenditen um 1% auf 15773 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 verlor 1% auf 4258 Zähler. Laut Analysten und Ökonomen sorgt die Unsicherheit über den Kurs der Europäischen Zentralbank, die der kontraktiveren Ausrichtung der US-Währungshüter sowie der Bank of England bislang nicht gefolgt ist, für zusätzliche Belastungen.
Die Hoffnung der Anleger ruht in einem schwierigen Zinsumfeld derzeit auf der gerade begonnenen Berichtssaison. Dass die US-Großbanken J.P. Morgan und Citigroup in der vergangenen Woche mit ihren Geschäftszahlen nicht überzeugt hatten und das Investmenthaus Goldman Sachs am Dienstag schrumpfende Gewinne vermeldete, zog daher enorme Enttäuschung nach sich.
Besonders unter Druck gerieten am Dienstag europäische Technologieaktien. Der Stoxx-Index der Branche setzte um 2,2% zurück, während das Papier des Halbleiterproduzenten Infineon mit einem Minus von 2,8% auf 38,45 Euro zu den schwächsten Werten im Dax gehörte. Delivery Hero gaben zeitweise um 4,1% nach und schlossen nach leichter Erholung im späten Handel mit einem Minus von 1,4% auf 76,94 Euro.
Gegen den Trend entwickelten sich indes die Aktien der Gaming-Branche. Dabei sorgte die fast 70 Mrd. Dollar schwere Übernahmeofferte des Software-Riesen Microsoft für Activision Blizzard für Auftrieb. Die Aktie des Anbieters von Videospielen wie „Call of Duty“ legte im frühen Handel in New York zeitweise um 33% zu. Der europäische Rivale Ubisoft verzeichnete einen Kurssprung von 11,9% auf 50,44 Euro.