Thyssenkrupp Nucera legen zweistellig zu
Finanzmärkte
Thyssenkrupp Nucera legen zweistellig zu
Dax kommt nicht vom Fleck – Rally am Kryptomarkt geht weiter – Ölpreis gibt nach
tom Frankfurt
Der deutsche Leitindex ist am Dienstag kaum vom Fleck gekommen. Zum Handelsschluss stand das Börsenbarometer 0,3% niedriger bei 20.246 Zählern. Zwiespältige Konjunktursignale von ZEW und Ifo bremsten den Dax aus. Zudem blieben viele Anleger am Tag vor der Leitzinssitzung der Fed lieber an der Seitenlinie. Das erst am Freitag aufgestellte Allzeithoch bei 20.522 Zählern bleibt aber weiter in greifbarer Nähe.
Die beiden wohl wichtigsten Wirtschaftsbarometer für Deutschland lieferten am Dienstag widersprüchliche Signale: Das Ifo-Geschäftsklima fiel nach dem sechsten Rückgang in Folge auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020, dagegen hellten sich die ZEW-Konjunkturerwartungen überraschend auf. „Während der Ifo-Geschäftsklimaindex die Hoffnungen auf eine baldige konjunkturelle Trendwende im kommenden Jahr begrub, senden die ZEW-Konjunkturerwartungen noch ein Fünkchen Hoffnung“, analysierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.
Airbus legen zu
Im Dax zählten die Titel von Airbus nach einer Hochstufung durch die Deutsche Bank auf „Buy“ zu den Gewinnern. Dagegen taten sich die Papiere des Rüstungskonzerns Rheinmetall auch knapp zwei Wochen nach dem markierten Rekordhoch weiter schwer. Unter den Verlierern im Leitindex war auch die DHL Group. Ein Händler sprach von einer angeschlagenen Konsumentenstimmung auf dem Heimatmarkt. Die Aktie hat in diesem Jahr bereits über 20% verloren und zählt damit zu den größten Verlierern im Dax.
Stärkster Wert im MDax waren am Dienstag die Titel von Jenoptik. Die UBS nahm die Bewertung der Aktie der Thüringer mit „Buy“ auf. Das Unternehmen sei ein Technologieführer mit unterschätztem Potenzial, schrieb Analyst Olivier Calvet. Die Aktie gewann zeitweise knapp 5%. Zu den weiteren Gewinnern zählten auch Jungheinrich. Der Stapler- und Hubwagenhersteller profitierte von einer Kaufempfehlung der Citigroup.
Nucera-Zahlen überzeugen
Deutlich größere Kursausschläge gab es im SDax, wo die Titel von Thyssenkrupp Nucera nach Geschäftszahlen um zeitweise knapp 16% anzogen und damit den größten Tagesgewinn seit einem Jahr verbuchten. Die operative Marge sei besser als erwartet ausgefallen, auch wenn der Elektrolysespezialist noch immer nicht profitabel sei, schrieb Analyst Michele della Vigna von Goldman Sachs. Außerdem äußerte sich das Unternehmen optimistisch zu den Aussichten für umweltfreundlich produzierten „grünen“ Wasserstoff.
Am Kryptowährungsmarkt ist ein Ende der Rally weiter nicht in Sicht. Der Bitcoin notierte mit 107.138 Dollar nur knapp unter seinem Rekordhoch vom Montag. „Investoren beginnen sich in sechsstelligen Preisregionen langsam, aber sicher wohlzufühlen“, kommentierte Analyst Timo Emden von Emden Research. In Erwartung einer Deregulierung und des Aufbaus einer staatlichen Bitcoin-Reserve durch den künftigen US-Präsidenten Donald Trump ist für Experten der Sprung über die Marke von 110.000 Dollar nur noch eine Frage der Zeit.
Ölpreis gibt nach
Dagegen sind die Aussichten für den Rohöl-Markt weniger rosig: Die Internationale Energieagentur prognostiziert wegen steigender Fördermengen in Staaten wie den USA und Brasilien für 2025 einen Angebotsüberschuss von 950.000 Barrel pro Tag. Gleichzeitig droht durch den schwächelnden chinesischen Konsum eine geringere Nachfrage des Top-Abnehmers. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,6% auf 73,48 Dollar je Barrel.
Am Devisenmarkt ist die indische Rupie zum Dollar auf ihren bisher niedrigsten Stand gefallen. Sie gab bis auf 84,93 Rupien je Dollar nach. Am Markt gibt es Sorgen wegen des größer werdenden indischen Handelsdefizits. Derweil ist der kanadische Dollar aufgrund der Ängste vieler Marktteilnehmer gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit 2022 gefallen.