Märkte am MittagKurssprung bei Eutelsat

Unsicherheit wegen neuer US-Zölle belastet den Dax

Die anhaltende Unsicherheit wegen des Handelskriegs mit den USA belastet den Dax. Derweil gibt es einen Kursprung bei Eutelsat, dessen Satellitendienste als Ersatz für das amerikanische Starlink-System für die ukrainische Armee im Gespräch sind.

Unsicherheit wegen neuer US-Zölle belastet den Dax

Nach einem moderat positiven Handelsauftakt hat der Dax zu Wochenbeginn bis zum Mittag ins Minus gedreht. Der deutsche Leitindex stand zum Mittag bei 22.812 Punkten, ein Rückgang gegenüber dem Handelsschluss vom Freitag von 0,9%. Er steht damit gegenwärtig wieder unter 23.000 Punkten, nachdem er am Donnerstag vergangener Woche bis auf ein Allzeithoch von 23.475 geklettert war. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich bis zum Mittag um 0,8% auf 5.424 Zähler.

Industrieproduktion steigt

Nur begrenzten Eindruck hinterließ bei den Marktteilnehmern, dass die deutsche Industrie ihre Produktion im Januar um 2% steigerte. Dies war das stärkste Wachstum seit August vergangenen Jahres. Belastet hat, dass die Verbraucherpreise in China im Februar stärker als erwartet gesunken sind. Es handelt sich um die schwächste monatliche Entwicklung seit 13 Monaten.

Asiatische Märkte überwiegend schwächer

Schwach zeigten sich europäische Bankenwerte. Der entsprechende Branchenindex aus dem Stoxx-600-Aktienuniversum gab um 2% nach. In Asien hatte es über Nacht an den Aktienmärkten überwiegend Verluste gegeben. So ermäßigte sich der Hang Seng aus Hongkong um 1,9% auf 23.783 Punkte. Der chinbesische Blue-Chip-Index CSI 300 gab um 0,4% auf 3.929 Zähler nach. Der japanische Nikkei 225 legte allerdings leicht um 0,4% auf 37.028 Yen zu.

Kurssprung bei Eutelsat

In Paris verzeichneten die Titel der auf Satellitenkommunikation ausgerichteten Eutelsat zeitweise um mehr als 20%. Zum Mittag ergab sich ein Anstieg um 19,4% auf 6,97 Euro. Am Markt gibt es Spekulationen, dass das britisch-französische Unternehmen Kommunikation für die ukrainische Armee anbieten könnte, sollte Elon Musk die ukrainische Armee von seinem Starlink-Satellitensystem abschneiden, über das momentan fast die gesamte Kommunikation der ukrainischen Armee läuft.

Traton gemieden

Traton sackten um 5,1% auf 36,25 Euro ab. Die Lastwagen-Holding von VW hat zwar im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund eines starken Schlussquartals die eigene Prognosen übertroffen. Nun wird aber mit einem schwächeren Geschäft gerechnet, was zu Lasten der Profitabilität gehen soll. Für 2025 wird eine Umsatzentwicklung mit einer Veränderungsrate von -5% bis +5% vorausgesagt.

Sichere Häfen gefragt

Am Devisenmarkt verzeichnete der Euro ein Plus von 0,3% auf 1,0862 Dollar. Zu den Gewinnern gegenüber dem Dollar gehörten der Yen und der Schweizer Franken, die als sichere Häfen gelten. Die japanische Währung kletterte um 0,7% auf 146,98 Yen je Dollar. Der Franken verbesserte sich um 0,3% auf 0,8767 sfr je Dollar.

Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen gab leicht um 3 Ticks auf 2,8% nach. In der vergangenenn Woche war sie nach Bekanntgabe von Plänen zur hohe neue Staatsschulden für Rüpstung und Infrastruktur stark gestiegen.

Zölle belasten Ölmarkt

Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude stieg minimal um 0,1% auf 70,42 Dollar je Barrel. In der vergangenen Woche hatte er nachgegeben, nachdem das Kartell Opec plus die erste Anhebung ihrer Produktion seit 2022 angekündigt hatte. Die Analysten der ING schrieben in einer Studie, es sei die gegenwärtige Unsicherheit wegen der neuen US-Zölle und Androhung von Zöllen durch die Trump-Administration, die einen Anstieg des Ölpreises behindere.