US-Fokussierung birgt erhebliche Klumpenrisiken
Marktkapitalisierung
US-Fokussierung birgt erhebliche Klumpenrisiken
tom Frankfurt
Die Aktienmärkte sind zuletzt gut gelaufen. Das gilt für den Dax, das gilt aber erst recht für die US-Aktienmärkte. Nasdaq und S&P 500 haben gerade erst neue Rekordmarken erreicht. Dass Anleger weltweit an diesen Erfolgen teilhaben wollen, ist klar. Die starke Konzentration von Indizes wie dem MSCI World auf die USA und innerhalb der USA die nicht weniger starke Konzentration auf die Big-Tech-Unternehmen birgt aber auch erhebliche Klumpenrisiken. Risiken, wie sie in diesem Ausmaß in der Vergangenheit noch nie bestanden.
US-Anteil ist stark gestiegen
Der Anteil der USA an der globalen Marktkapitalisierung, also dem Gesamtwert der börsennotierten Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Inzwischen kommt das Land auf eine Market Cap von über 53 Bill. Dollar. Auch der US-Anteil an der Marktkapitalisierung der 100 größten Titel der Welt war mit 77% noch nie so hoch wie derzeit. 22 der 25 größten Titel der Welt entstammen den USA, wie LBBW-Experte Uwe Streich vorrechnet.
Hinzu kommt noch ein weiteres Risiko, denn auch innerhalb der USA ist es mit Diversifizierung nicht weit her. Der Anteil eines einzigen Sektors, wie aktuell Informationstechnologie, an den 100 größten Titeln der Welt war noch nie so hoch wie derzeit. Vergleicht man die aktuelle Situation mit der Lage in früheren Jahren wie etwa 2010, so sticht ins Auge, dass sowohl das größte Land als auch der dominierende Sektor deutlich geringere Anteile vom gesamten Kuchen hatten als heute. Von der damaligen Diversifizierung können die Märkte heute nur träumen. Und das doppelte Klumpenrisiko fangen sich Anleger auch über Indizes wie den MSCI World ein. Auch hier sind IT als Sektor und die USA als Land immer stärker dominierend.