Wachstumssorgen lassen Bundrenditen fallen
kjo Frankfurt
Die Renditen der europäischen Staatsanleihen – allen voran der Bundesanleihen – fallen immer weiter zurück. Marktteilnehmer sorgen sich vor Coronavirus-Mutationen und damit vor weiteren möglichen Beeinträchtigungen der Wirtschaft, die ein erneutes Handeln der Zentralbanken erforderlich machen könnten.
Mit wirtschaftlichen Rückschlägen würde auch die Inflationsgefahr immer weiter in den Hintergrund treten. Dies würde wiederum bedeuten, dass eine restriktivere Geldpolitik der Zentralbanken immer weiter in die Zukunft verschoben würde. Die zehnjährige Bundrendite fiel zum Wochenauftakt wieder unter die Marke von –0,30%. Das Tagestief wurde mit –0,32% gesehen. Im späten europäischen Handel lag die zehnjährige Bundesanleihe bei einer Rendite von –0,30% nach –0,29% am vergangenen Freitag. Investoren stellen sich darauf ein, dass der Renditerückgang in den kommenden Tagen noch anhalten wird.
Am europäischen Primärmarkt war es zum Wochenauftakt vergleichsweise ruhig. In den Reihen der Staaten trat noch der Bund auf. Er stockte die Geldmarktpapiere mit zwölfmonatiger Laufzeit auf. Das Volumen wurde um 4 auf nunmehr 14 Mrd. Euro erhöht. Seitens der Banken kamen Bietungen über 8,801 Mrd. Euro, wovon 6,81 Mrd. Euro auf Kursgebote entfielen und 1,991 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. In die Zuteilung gingen Papiere für 3,466 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,346%. Die Anleger bekamen die Titel zu einer durchschnittlichen Rendite von –0,6595%. Papiere für 534 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote. Die Deutsche Telekom kündigte Investorengespräche an, um ein Sustainability-Linked Bond-Rahmenwerk zu präsentieren.