WTI klettert auf Siebenjahreshoch
xaw Frankfurt
Die Preise für Energierohstoffe sind am Montag erneut in die Höhe geschossen. Die Notierung von US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte über die Marke von 80 Dollar pro Barrel und wurde zeitweise zu 82,18 Dollar gehandelt – dies bedeutete den höchsten Stand seit Oktober 2014. Am Abend lag der aktuelle WTI-Kontrakt mit einem Plus von 2% auf 80,93 Dollar. Derweil war die Preisspanne zwischen dem laufenden und dem folgenden Monatskontrakt so breit wie seit zwei Jahren nicht mehr – dies deutet auf schrumpfende Lagerbestände am Hauptumschlagplatz in Cushing, Oklahoma, hin.
Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,9% auf 83,92 Dollar pro Barrel und erreichte mit 84,60 Dollar zwischenzeitlich das höchste Niveau seit Oktober 2018.
Während der nahende Winter die Nachfrage nach Energierohstoffen befeuert, hält das erweiterte Ölkartell Opec plus an dem Plan fest, seine Förderung lediglich graduell auszuweiten. Zugleich liegt die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA laut der Erdöl-Servicegesellschaft Baker Hughes um ein Drittel unter dem Niveau des ersten Quartals 2020.
Der Markt erhält auch dadurch Zulauf, dass die Preise von Kohle und Erdgas noch stärker angezogen haben als jene von Rohöl. Laut dem weltgrößten Erdölförderer Saudi Aramco hat die Gasknappheit die Ölnachfrage bereits um 500000 Barrel pro Tag angekurbelt.
Aus China machen Nachrichten über Kohleknappheit die Runde. Peking hat Minenbetreiber angewiesen, die Produktion zu erhöhen. Allerdings haben Regenfälle 60 Bergwerke in der Provinz Shanxi geflutet. Chinesische Kohle-Futures schlossen an der Rohstoffbörse in Zhengzhou am Montag auf einem Rekordhoch von 1408,20 Yuan pro Tonne.
Derweil zog auch der Erdgaspreis am niederländischen Handelspunkt TTF wieder deutlich an. In der Vorwoche hatte er sich nach einer Beteuerung Russlands, mehr Erdgas nach Europa liefern zu wollen, ausgehend von seinem am vergangenen Mittwoch erreichten Rekordhoch zeitweise noch nahezu halbiert. Am Montagabend lag der aktuelle Monatskontrakt mit einem Plus von 3,5% auf 86,67 Euro pro Megawattstunde, im Verlauf war er auf bis zu 94,75 Euro geklettert. In der vergangenen Woche waren die europäischen Erdgasspeicher laut Commerzbank erst zu 76% gefüllt, üblich seien zu dieser Jahreszeit 90%.