Unternehmen erwarten weniger Geschäft
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Nur gut ein Viertel der Firmen in Deutschland rechnet für 2023 mit besseren Geschäften. 39% der 2549 vom IW befragten Unternehmen hingegen erwarten, dass das eben begonnene Geschäftsjahr schlechter als das vergangene ausfallen wird. 35% gehen von einer Stagnation aus. Laut der Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) stellt sich vor allem die Baubranche auf eine Rezession ein. Aber auch in der Industrie sei die Stimmung düster, während sich bei den Dienstleistern ein gemischtes Bild ergebe. Mit 29% zu 32% hielten sich hier die positiven und negativen Erwartungen in etwa die Waage. Der Handel erwartet der Umfrage zufolge ein eher schlechtes Jahr, IT und Medien rechnen mit vollen Auftragsbüchern.
Die anhaltend hohen Energiepreise und Materialprobleme hätten die noch Anfang 2022 gute Stimmung zunichte gemacht, hieß es beim IW. Die regionalen Unterschiede, die noch im Sommer deutlich sichtbar waren, sind zurückgegangen. Die gestörten Lieferketten hatten insbesondere die stärker von der Industrie geprägten Teile des Landes beeinträchtigt, wohingegen Regionen wie Rheinland-Pfalz, die von der guten Konjunktur im Pharmasektor profitieren konnten, weniger betroffen waren. Nun blicken die Unternehmen in allen Teilen Deutschlands pessimistisch auf ihre Geschäftsaussichten. Besonders düster sehe es in Sachsen und Thüringen aus, wo nur noch 17% der Betriebe mit einem guten Jahr rechnen. Die beste Stimmung herrsche noch in Bayern, wobei auch dort mit 33% der Anteil der Pessimisten dominiere, hieß es weiter.
„In der Corona-Pandemie konnten manche Regionen die Krisenfolgen noch wegen ihrer strukturellen Gegebenheiten abfedern“, erklärte dazu IW-Konjunkturforscher Michael Grömling. Die gegenwärtigen Belastungen infolge der Energiekrise träfen alle Teile des Landes gleichermaßen. „Für das neue Jahr ist das keine gute Nachricht. Deutschland steht vor einer neuen Rezession“, betonte Grömling.