Britischer Arbeitsmarkt kühlt ab
Britischer Arbeitsmarkt kühlt ab
hip London
Der britische Arbeitsmarkt hat sich weiter abgekühlt, nachdem die im Juli gewählte Labour-Regierung Ende Oktober ihren ersten Haushalt vorgestellt hat. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen ging im November so stark zurück wie zuletzt im August 2020. Das ergab eine gemeinsame Umfrage des Personalvermittlerverbands REC und KPMG.
Besonders stark war der Rückgang fester Arbeitsverhältnisse. Die Nachfrage nach Festangestellten sank dem Verband zufolge so stark wie zuletzt im August 2023. Deren Einkommenswachstum habe auf dem im Oktober erreichten 44-Monats-Tief stagniert. Viele Firmen hätten ihren Personalbedarf auf den Prüfstand gestellt und Neueinstellungen ausgesetzt.
Arbeitskräfteangebot wächst
Das Arbeitskräfteangebot sei stark gewachsen, sowohl für feste als auch für zeitlich befristete Beschäftigungsverhältnisse. Firmen müssten sich mit der Perspektive steigender Personalkosten auseinandersetzen, sagte Jon Holt, Chef von KPMG UK. Das habe zur Verlangsamung der Einstellungstätigkeit geführt und könne den Abwärtsdruck auf die Lohnentwicklung erhöhen. Es reiche aber vielleicht nicht aus, um den Inflationsdruck insgesamt auszugleichen.
Gleichwohl sei der Trend am britischen Arbeitsmarkt für die Geldpolitiker der Bank of England, sagte Holt. Sie werden in der kommenden Woche zu ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr zusammenkommen. Ihre Zinsentscheidung wird am 19. Dezember bekanntgegeben. Volkswirte rechnen mehrheitlich damit, dass sie den Leitzins auf 4,75% belassen werden.