Außenhandel

Chinas Exportwirtschaft in Bestform

Die Konjunkturerholung im Reich der Mitte hat sich über den Sommer abgeschwächt. Dem Handel tut das aber – trotz globaler Lieferprobleme – keinen Abbruch, wie die neuen Rekordzahlen zeigen.

Chinas Exportwirtschaft in Bestform

nh Schanghai

Trotz anhaltender Störungen in globalen Lieferketten für Industriegüter legt Chinas Exportwirtschaft ein ungebrochen hohes Wachstumstempo vor. Neue Daten der Pekinger Zollbehörden für den Oktober weisen einen Anstieg der chinesischen Ausfuhren um 27,1% auf 300 Mrd. Dollar gegenüber Vorjahresmonat aus. Die Konsensschätzung der Analysten hatte einen etwas moderateren Zuwachs um 23% erwarten lassen. Erneut sind vor allem die Exporte in Richtung USA und EU besonders kräftig vorangekommen.

Die hohe globale Nachfrage nach chinesischen Konsum- und Industriegütern hat nun bereits den dreizehnten Monat in Folge ein zweistelliges Wachstum der Ausfuhren gezeigt. Auch auf der Importseite zeigt sich die Außenhandelsaktivität mit einem Zuwachs der Einfuhren um 20,6% im Oktober weiter lebhaft. Unter dem Strich landet China bei einem Handelsüberschuss gegenüber dem Rest der Welt von 84,5 Mrd. Dollar, was einen neuen monatlichen Rekordwert darstellt.

Während Chinas Konjunktur seit Jahresmitte immer deutlichere Abkühlungserscheinungen zeigt, die den postpandemischen Erholungsprozess ins Schlingern bringen, läuft Chinas Außenhandel über das gesamte Jahr hinweg auf höheren Touren als noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Insbesondere der Exportsektor verleiht der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft erhebliche Rückendeckung in Zeiten einer Abschwächung der Binnennachfrage und eines angegriffenen Konsumklimas sowie der zusätzlichen Herausforderung eines von hoch verschuldeten Bauträgern wie Evergrande destabilisierten Immobilienmarktes.