Euro-Konjunktur

Frankreich wächst stärker als erwartet

Die Lockerungen von den Corona-Restriktionen und der daher zunehmende Privatkonsum hat der Wirtschaft in Frankreich, Italien und Portugal im zweiten Quartal kräftig auf die Sprünge geholfen – in Frankreich sogar kräftiger als in der Erstschätzung...

Frankreich wächst stärker als erwartet

ba Frankfurt

Die Lockerungen von den Corona-Restriktionen und der daher zunehmende Privatkonsum hat der Wirtschaft in Frankreich, Italien und Portugal im zweiten Quartal kräftig auf die Sprünge geholfen – in Frankreich sogar kräftiger als in der Erstschätzung des Statistikamtes Insee ermittelt. Im zweiten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,1% im Quartalsvergleich gewachsen, wie Insee gestern mitteilte. Ökonomen hatten mit einer Bestätigung der Erstschätzung von +0,9% gerechnet. Zum Jahresstart hatte die Wirtschaft noch stagniert. Damit habe das BIP die Lücke zum Vorkrisenniveau weiter geschlossen: Laut Insee liegt es nun 3,2% unter dem Stand vom Jahresende 2019. In den beiden Vorquartalen betrug der Abstand noch je 4,3%. Frankreichs Regierung erwartet, dass das Vorkrisenniveau zum Jahresende wieder erreicht wird, und prognostiziert für das Gesamtjahr ein Wachstum von 6%. Für positive Impulse sorgten im abgelaufenen Quartal neben dem Privatkonsum und de Vorratsveränderungen insbesondere die Bruttoanlageinvestitionen, die erstmals wieder das Vorkrisenniveau überstiegen. Der Außenhandel hingegen wirkte sich bremsend aus.

Anders hingegen sah es laut Istat in Italien aus: Hier sorgten Außenhandel, Privatkonsum und Bruttoanlageinvestitionen für Schwung. Istat bestätigte mit +2,7% für das zweite Vierteljahr wie erwartet die Erstschätzung. Im ersten Quartal hatte Italiens Wirtschaft 0,2% zugelegt.

In Portugal wirkte sich die Kauffreude der Verbraucher und die Rückkehr der Urlauber positiv aus – der Tourismus steuert etwa 15% zum BIP bei. Laut INE legte die Wirtschaft um 4,9% in den drei Monaten bis Juni zu, nachdem sie zu Jahresbeginn um 3,2% eingebrochen war. Auch die Unternehmensinvestitionen sorgten für positive Impulse wohingegen der Außenhandel unterm Strich keinen Beitrag leistete, da Importe und Exporte gleichermaßen zulegten. Portugals Regierung setzt für das Gesamtjahr ein Plus von 4% an – das Minus von 7,6% im Coronajahr 2020 war der kräftigste Einbruch seit 1936.

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