Defizit

Frankreichs Schulden sinken

Dank des wirtschaftlichen Wiederaufschwungs sind Frankreichs Defizit und Gesamtverschuldung ein wenig besser als erwartet ausgefallen. Macron will das Defizit bei einem Wahlsieg 2027 unter 3% senken.

Frankreichs Schulden sinken

wü Paris

Die Kennziffern Frankreichs sind jenseits jeglicher Normen, doch sie fallen weniger schlimm als zunächst befürchtet aus. So betrug das Defizit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone 2021 nach Angaben des Statistikamtes Insee 6,5% des Bruttoinlandsprodukts (BIP), während sich die Gesamtverschuldung von 114,6% im Vorjahr leicht auf 112,9% verringerte. 2020 hatte sich das Defizit Frankreichs wegen der Coronakrise von 3,1% auf 8,9% erhöht.

Mitten während einer neuen Covid-Welle war die Regierung von Präsident Emmanuel Macron letzten Sommer ursprünglich davon ausgegangen, dass sich das Defizit 2021 auf 9,4% und die Gesamtverschuldung auf 115,3% belaufen würden. Vor allem dank des Wachstums von 7% sind beide Kennziffern letztendlich besser als erwartet ausgefallen. Getragen von dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem europäischen Wiederaufbauplan haben die staatlichen Einnahmen stark um 8,4% zugelegt. Gleichzeitig sind jedoch auch die Staatsausgaben weiter gestiegen. Sie haben sich 2021 um 4% erhöht, nachdem sie 2020 um 5,1% gestiegen waren. Sie betrugen letztes Jahr mit 59,2% etwas weniger als 2020, als sie bei 61,4% lagen.

Der Ukraine-Krieg dürfte in diesem Jahr zu einer neuen Belastung der öffentlichen Finanzen Frankreichs führen. Die Banque de France hat deshalb ihre Wachstumsprognosen für 2022 in einem Negativ-Szenario mit einem Ölpreis von durchschnittlich 119 Dollar je Barrel von zuvor 3,6% auf 2,8% gesenkt. Macron hat versprochen, bei einem Wahlsieg 2027 wieder die Defizitgrenze von 3% einzuhalten.

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