Außenhandel

Großbritannien fällt aus Top Ten

Erstmals in der jüngeren Geschichte gehört das Vereinigte Königreich nicht mehr zu den zehn wichtigsten Handelspartnern Deutschlands. Die Entwicklung hat mehrere Gründe.

Großbritannien fällt aus Top Ten

dpa-afx London

– Die wirtschaftliche Bedeutung des Vereinigten Königreichs für den deutschen Außenhandel lässt drei Jahre nach dem Brexit immer weiter nach. Wegen der Folgen des EU-Ausstiegs und der schlechten Lage der britischen Autoindustrie rutschte das Land 2022 erstmals in der jüngeren Geschichte aus den Top Ten der deutschen Handelspartner. Das ergab eine Analyse von Daten des Statistischen Bundesamts durch die bundeseigene Gesellschaft Germany Trade and Invest (GTAI). Zwar legte der bilaterale Warenaustausch nominal um 14,1% im Vergleich zum Vorjahr zu, auf 111 Mill. Euro. Allerdings wuchs der deutsche Handel mit Tschechien um 16,4% auf 112,9 Mill. Euro – damit verdrängte das Nachbarland die Briten vom zehnten Platz. Vor dem Brexit-Referendum 2016 lag das Vereinigte Königreich in der Rangliste der deutschen Handelspartner noch auf Platz 5. Seit 2018 sackte das Land dann beständig ab. „Der Einbruch hat viele Gründe“, hieß es von GTAI. „So bremst der Brexit die Handelsentwicklung auf zahlreichen Ebenen. Und die schwache Ent­wicklung gewerblicher Investitionen seit dem Referendum 2016 hemmt die Industriegüternachfrage aus Deutschland.“

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.