Konjunktur

Industrie in USA und China auf Wachstumskurs

Die Corona-Mutante Omikron hat Sorgen um den globalen Wirtschaftsaufschwung geschürt. Das treibt auch die Notenbanken weltweit um. Neue Daten aus den USA und China zeichnen nun ein eher positives Bild.

Industrie in USA und China auf Wachstumskurs

ms Frankfurt

Die Industrie in den beiden wichtigsten Volkswirtschaften der Welt hat die Ausbreitung der Corona-Mutante Omikron mindestens im Dezember gut weggesteckt. In den USA trübte sich der entsprechende Einkaufsmanagerindex ISM zwar ein, und das sogar etwas stärker als erwartet – er verharrt aber auf einem vergleichsweise hohen Niveau, das robustes Wachstum signalisiert. In China legte der entsprechende PMI sogar überraschend zu und überschritt wieder die Wachstumsschwelle von 50 Punkten – entgegen den Erwartungen von Beobachtern. Zum Jahresende hatten Sorgen zugenommen, dass das Auftauchen und die Ausbreitung von Omikron dem globalen Wirtschaftsaufschwung vollends den Garaus machen könnte – zumal er sich zuvor schon abgeschwächt hatte, nicht zuletzt wegen der Lieferengpässe weltweit. Das hatte auch zu großer Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten geführt und diesen mitunter deutliche Verluste beschert. Seit Jahresbeginn hat sich die Stimmung wieder deutlich verbessert.

Auch für die Zentralbanken weltweit ist es eine entscheidende Frage, wie stark Omikron die wirtschaftliche Aktivität dämpft. Allen voran die US-Notenbank und die Bank of England haben zuletzt entschlossener den Weg in Richtung Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik beschritten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hinkt da noch hinterher – nicht zuletzt aus Sorge wegen der neuen Coronawelle und der Omikron-Mutante.

Die neuen Daten aus den USA und China dürften nun eher die optimistischeren Einschätzungen unterstützen. In den USA sank der vom Insti­tute for Supply Management (ISM) erhobene Einkaufsmanagerindex für die Industrie im Dezember zwar um 2,4 auf 58,7 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Januar 2021, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten zudem nur mit einem Rückgang auf 60,0 Zähler gerechnet. Das Barometer liegt aber immer noch weit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Zudem überdeckte der Rückgang des Gesamtindex positive Signale. So kletterte etwa der Teilindex für die Beschäftigung auf dem höchsten Stand seit April.

Erwartungen übertroffen

In China hat die Industrie im Dezember sogar das höchste Wachstumstempo seit sechs Monaten hingelegt. Produktionssteigerungen und nachlassenden Preisdruck entlasteten die Hersteller, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) hervorgeht. Er stieg im abgelaufenen Monat auf 50,9 Zähler – der höchste Stand seit Juni. Von Reuters befragten Ökonomen hatten erwartet, dass der Index von zuvor 49,9 auf 50,0 Punkte steigen würde. Die Stimmungsaufhellung schürte Hoffnung auf wieder mehr Wachstum in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.